Einigung vor Gericht Endlich gibt es Finderlohn für "Ötzi"

Bozen/Nürnberg (RPO). 15 Jahre hat die juristische Auseinandersetzung zwischen der Landesregierung von Südtirol und den Findern der inzwischen weltberühmten Gletschermumie "Ötzi" gedauert. Nun haben sich die Streithähne endlich auf einen Finderlohn geeinigt.

 Eine detailgenaue Nachbildung von "Ötzi" ist in der Sonderausstellung "Ötzi, die Jagd und das Tier" der Naturhistorischen Sammlungen Dresden zu sehen.

Eine detailgenaue Nachbildung von "Ötzi" ist in der Sonderausstellung "Ötzi, die Jagd und das Tier" der Naturhistorischen Sammlungen Dresden zu sehen.

Foto: ddp, ddp

"Die Landesregierung hat einen außergerichtlichen Vergleich über 150 000 Euro Finderlohn angenommen", sagte der stellvertretende Chefredakteur des Landespresseamtes in Bozen, Christian Rainer, am Dienstag auf ddp-Anfrage. "Jede Seite trägt die eigenen Prozessspesen", bestätigte er einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. "Wir sind froh, das leidige Thema endlich zu einem Abschluss zu bringen", sagte Rainer weiter. "Jetzt kehrt endlich Ruhe ein."

Der Rechtsanwalt der Familie des bereits verstorbenen Finders Helmut Simon, Elohim Rudolph-Ramirez, sagte der Nachrichtenagentur ddp, "im Rahmen eines würdigen Abschlusses sind nun alle zufrieden". Allerdings liege der Text des Vergleichs noch nicht vor. "Man ist über die Findersumme einig. Einzelheiten im Text müssen noch ausdiskutiert werden."

Dies betreffe insbesondere die Frage einer angemessenen Würdigung Simons als Finder. Genau das sei Simon immer am Herzen gelegen: "Der Prozess wurde nicht gestartet, weil Simon Profit herausschlagen wollte", betonte der Anwalt. "Er war ein Liebhaber der Berge Südtirols und hatte das Gefühl, etwas Tolles geleistet zu haben. Er hat sich mit der Sache wirklich identifiziert. Das war ihm viel Wert, eine gewisse Anerkennung zu bekommen."

Der Nürnberger Hobbybergsteiger Simon und seine Frau Erika hatten die gut erhaltene, rund 5300 Jahre alte Mumie im September 1991 bei einer Wanderung am Similaun-Gletscher im Eis entdeckt. 2004 starb Simon bei einem Bergunfall in den österreichischen Alpen.

(DDP)
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