Mathematiker fordert Reform der Zahlenaussprache "Einundzwanzig" oder "zwanzigeins"?

Bochum (rpo). Ein erstaunliches Ansinnen formuliert der Bochumer Mathematikprofessor Lothar Gerritzen. Die Aussprache von Zahlen im Deutschen solle reformiert werden. Neben der gebräuchlichen Variante "einundzwanzig" solle auch die Version "zwanzigeins", wie sie dem Englischen, Französischen und vielen anderen Sprachen entspräche, erlaubt sein.

<P>Bochum (rpo). Ein erstaunliches Ansinnen formuliert der Bochumer Mathematikprofessor Lothar Gerritzen. Die Aussprache von Zahlen im Deutschen solle reformiert werden. Neben der gebräuchlichen Variante "einundzwanzig" solle auch die Version "zwanzigeins", wie sie dem Englischen, Französischen und vielen anderen Sprachen entspräche, erlaubt sein.

Der Professor fordert eine Reform: "Unser Sprachgebrauch muss sich um die unverdrehte Variante erweitern: Es sollte möglich sein, zum Beispiel im Unterricht das englische 'twentyone' einfach in 'zwanzigeins' zu übersetzen."

Aus zwei Gründen sei dies erforderlich. Zum einen aus didaktischer Sicht: "Es ist nicht auszuschließen, dass deutsche Schüler einen Nachteil im internationalen Vergleich haben", meinte Gerritzen mit Blick auf die Pisa-Studie.

Zum anderen aus wirtschaftlicher Sicht: "In der Kommunikation besteht die Gefahr von Verwechselungen und Fehlern, zum Beispiel, wenn mir jemand Zahlen am Telefon durchgibt. Es ist nicht leicht, den wirtschaftlichen Schaden zu beziffern, der daraus entsteht - aber das könnte man empirisch untersuchen."

Mit einem fachübergreifendes Kolloquium am 19. Januar in der Bochumer Universität will Gerritzen das Problem ins Bewusstsein der Bildungspolitiker rücken. Langfristiges Ziel sei, dass sich die Kultusminister der Länder des Themas annehmen, um vor allem den Schulunterricht zu ändern.

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