Katastrophaler Anstieg der Ozeanpegel erwartet Dramatische Entwicklungen in der Arktis

Washington (rpo). In der Arktis scheinen sich derzeit dramatische Entwickungen zu vollziehen, die Auswirkungen auf den gesamten Globus haben könnten. So schreitet die menschlich verursachte Erwärmung deutlich schneller voran als bislang angenommen. Das Verschwinden einer Eisfläche der Größe Spaniens und Frankreichs in den letzten drei Jahrzehnten lässt verheerende Folgen für die Pegel der Weltmeere befürchten.

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Das Eis im arktischen Ozean habe in den vergangenen 30 Jahren um rund 990.000 Quadratkilometer abgenommen, heißt es in dem Bericht Arctic Climate Impact Assessment, an dem 300 Wissenschaftler aus acht Arktis-Anrainerstaaten arbeiteten. "Die Arktis erwärmt sich derzeit weit schneller als der Rest des Globus", erklärte der Vorsitzende des Forschergremiums, Robert Corell.

Der Prozess schreite wesentlich rascher voran als noch vor fünf Jahren angenommen. In den vergangenen 50 Jahren sei die durchschnittliche Jahrestemperatur in Alaska und Sibirien um zwei bis drei Grad Celsius, die Wintertemperatur in Alaska und Kanada um rund drei bis vier Grad Celsius geklettert.

Der Studie zufolge werden die Durchschnittstemperaturen der Arktis in den nächsten hundert Jahren im Schnitt auf dem Festland um etwa vier bis sieben Grad Celsius um über dem Wasser um rund sieben bis zehn Grad Celsius steigen.

In den vergangenen zwanzig Jahren sei der Pegel der Ozeane um fast acht Zentimeter gestiegen, hieß es in der Studie weiter. In diesem Jahrhundert könnte sich der Meeresspiegel den Schätzungen zufolge bis zu rund 90 Zentimeter erhöhen.

Langfristig sehe die Lage noch alarmierender aus: Sollten die Temperaturen über die nächsten Jahrhunderte um drei bis sechs Grad Celsius anziehen, werde der Eissockel in Grönland wohl komplett schmelzen und der Wasserspiegel um fast sieben Meter steigen.

Da es mindestens Jahrzehnte dauere, den Effekt der globalen Erwärmung durch Kohlendioxid, Methan und andere Treibhausgase umzukehren, seien einige Schäden irreversibel. Andere könnten laut der Studie aber signifikant reduziert werden.

An dieser bisher umfassendsten Untersuchung über die Erwärmung der Arktis beteiligten sich Experten aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Russland und Schweden.

(ap)
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