Born Die Oder soll wieder Heimat des Störs werden

Born · Die Rostocker Gesellschaft zur Rettung des Störs setzte gestern 200 ein Jahr alte Jungfische aus: Die Oder soll wieder zur Heimat der Störe werden. "Sie wiegen bis zu einem Kilo und sind im Sommer doppelt so schwer", hofft Carsten Kühn von der Landesforschungsanstalt für Fischerei in Born. Dort tummeln sich in zwei ehemaligen Hafenbecken 30 bis zu 100 Kilo schwere Laichstöre. In den vergangenen Jahren wurden bereits Millionen Dottersacklarven in Gewässern ausgesetzt: kleine, nicht schwimmfähige Larven mit einem Dotter-Nährstoffdepot. Sie können in diesem Alter an ein Gewässer gewöhnt werden und kommen im besten Fall später zum Laichen zurück.

"Wir hoffen, dass es ein paar Prozent wirklich schaffen", sagt Kühn. Er rechnet damit, dass es noch 20 bis 30 Jahre dauert, bis in der Oder ein Stör-Bestand entsteht, der sich selbst reproduzieren kann. Die Störe sollen von Fischern kontrolliert werden. Die Fische tragen an der Rückenflosse eine gelbe Plastikmarke mit Nummer. Wenn ein Fischer einen Stör fängt, soll er ihn vermessen, fotografieren und zurück ins Wasser werfen. "Als Anreiz gibt es eine Fangprämie zwischen zehn und 25 Euro", sagt Kühn.

Ein Stör kann mehr als 60 Jahre alt und über vier Meter lang werden. Er ist weltweit vom Aussterben bedroht. Die letzten Europäischen Störe in Deutschland kamen bis Ende der 1960er Jahre in der Eider in Schleswig-Holstein vor.

(dpa)
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