Die Anatomie einer Trennung

Roman Katie Kitamura, 1979 in Kalifornien geboren, ist US-Amerikanerin mit japanischen Wurzeln. Das erklärt vielleicht ihre Zuneigung zu Themen wie ritueller Strenge, Entdeckertum, kühler Beobachtung. Dies ist auch der Ton in ihrem großartigen Roman "Trennung". Eine Frau reist ihrem Mann hinterher, der angeblich in Griechenland für ein neues Buchprojekt recherchiert. Die Beziehung ist schon seit langer Zeit erloschen, sie hat zu viele Wunden gerissen bekommen, und jetzt will die Frau die Trennung vollziehen.

Roman Katie Kitamura, 1979 in Kalifornien geboren, ist US-Amerikanerin mit japanischen Wurzeln. Das erklärt vielleicht ihre Zuneigung zu Themen wie ritueller Strenge, Entdeckertum, kühler Beobachtung. Dies ist auch der Ton in ihrem großartigen Roman "Trennung". Eine Frau reist ihrem Mann hinterher, der angeblich in Griechenland für ein neues Buchprojekt recherchiert. Die Beziehung ist schon seit langer Zeit erloschen, sie hat zu viele Wunden gerissen bekommen, und jetzt will die Frau die Trennung vollziehen.

Aber es geht nicht. Es schiebt sich eine unsichtbare Blockade in den Kopf der Frau. Kitamura beschreibt das mit den Mitteln der literarischen Chirurgie. Aber sie zeigt auch Verständnis für das Obszöne, Dreiste, das zum Menschen offenbar dazugehört. Kitamura wurde 2005 mit der Dissertation "The Aesthetics of Vulgarity and the Modern American Novel " promoviert. Das erklärt viel. Ein Buch als Reise ins Innere der Emotionen. w.g.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort