Wernigerode Der Luchs im Harz gibt den Forschern noch Rätsel auf

Wernigerode · Erstmals in der 15-jährigen Geschichte des Harzer Luchs-Projektes wollen Experten die Zahl der Tiere mit Hilfe eines groß angelegten Fotofallen-Monitorings bestimmen. Das im September 2014 gestartete Projekt sei jetzt zu Ende gegangen, sagte sein Leiter Ole Anders von der Nationalparkverwaltung Harz. "Alle Kameras sind wieder im Schrank."

120 selbstauslösende Fotofallen waren auf einem rund 800 Quadratkilometer großen Areal in dem Großschutzgebiet installiert. Die Auswertung der Bilder soll bis April dauern.

Wie viele Luchse im Harz leben, ist unklar. Nicht einmal gute Schätzungen seien möglich. "Darum haben wir uns für dieses aufwendige, aber lohnenswerte Monitoring mit Kameras entschieden", sagte der Projektleiter. "Wir wollen endlich nicht mehr im Nebel stochern und eine fundierte Datengrundlage schaffen."

Die Kameras hätten 4333 Tierbilder aufgenommen; auf 268 seien Luchse zu sehen. "Eine sehr gute Ausbeute", betonte Anders. "Wir müssen nun jedes einzelne Luchsbild mit allen anderen abgleichen, um dann aus dem Ergebnis eine statistisch abgesicherte Luchsdichte errechnen zu können." Es habe viele lustige Schnappschüsse mit Füchsen, Hirschen oder Wildschweinen gegeben.

Die Kameras waren in einer Höhe von etwa 60 Zentimetern an Bäumen angebracht - immer zwei pro Standort. Sobald ein Tier vor die Linse trat, wurde durch einen Bewegungsmelder der Auslöser betätigt und ein Foto gemacht.

(DPA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort