Gefährliche schwarze Nager Der Krieg der Eichhörnchen
Düsseldorf (RPO). Erst kamen die grauen Eichhörnchen nach Großbritannien, um ihren roten Gefährten das Leben schwer zu machen. Doch nun müssen die "Grauen" ebenfalls um das Überleben ihrer Rasse fürchten. Der Grund: Schwarze, vor Testosteron strotzende Eichhörnchen machen Jagd auf ihre Artgenossen.
Durch eine genetische Mutation habe sich das Fell der Eichhörnchen im Laufe der Zeit immer dunkler gefärbt, erklärt die Genetikerin Helen McRobie in der englischen Zeitung "Daily Mail". Aber nicht nur äußerlich veränderten sich die Tiere: Mehr Testosteron fließt durch den Kreislauf der schwarzen Eichhörnchen als durch den ihren grauen Verwandten. Und das macht sie agressiver, stärker und ausdauernder, als es die Eichhörnchen mit hellerem Fell sind.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erspähten Tierforscher im Südosten Großbritanniens zum ersten Mal schwarze Eichhörnchen. In den folgenden 80 Jahren vermehrten sich die schwarzen Nager mehr und mehr aus und drangen in ganzen Rudeln zunehmend in den Nordosten des Landes vor.
Heute machen laut McRobie die schwarzen Nager rund die Hälfte der gesamten Eichhörnchen-Population von ganz Großbritannien aus, was der Genetikerin zufolge den größten demografischen Nager-Wandel seit 50 Jahren darstelle. Damals hatten die grauen Eichhörnchen ihre rot-braunen Verwandten verdrängt, die hierzulande noch zuhauf durch die Baumkronen flitzen.
Jetzt scheint sich der Überlebenskampf der Eichhörnchen zu wiederholen - allerdings sind es nun die grauen Eichhörnchen, die Gefahr laufen, in Großbritannien bald auf der Liste der gefährdeten Arten zu landen.