Berlin Daniel Libeskind baut Museumsakademie in Berlin

Berlin · Museumsakademie wird heute eröffnet.

Das Jüdische Museum Berlin ist wohl der bekannteste Bau von Daniel Libeskind in Deutschland. Jetzt hat der Stararchitekt eine Erweiterung des Zickzack-Gebäudes geschaffen. Die Museumsakademie wird heute eröffnet.

Schräge Flächen, enge Winkel — für die Neugestaltung des einstigen Blumengroßmarktes in Berlin-Kreuzberg hat der Architekt prominente Merkmale seines mittlerweile weltberühmten Zickzack-Baus erneut verwendet. "Ich wollte den Geist des Museums bewahren", sagt der US-Amerikaner, zu dessen wichtigsten Bauten in den USA das Denver Art Museum und das Imperial War Museum in Manchester gehören.

In der Akademie sollen Bildungsangebote sowie das Archiv und die Bibliothek des Museums untergebracht werden. Mit rund 750 000 Besuchern im Jahr gehört das Jüdische Museum zu den erfolgreichsten Berliner Ausstellungshäusern. Von den knapp zwölf Millionen Euro Baukosten für die Akademie hat der Bund 7,5 Millionen beigesteuert. Der Rest kam aus Spenden zusammen, unter anderem zwei Millionen Euro vom US-Mäzen Eric F. Ross, weshalb die Akademie seinen Namen trägt.

Mit der Eröffnung der Akademie wird bei einer Gala am Samstag der Toleranz-Preis des Museums an Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Industriemanager Klaus Mangold verliehen. Die Auszeichnung wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich für eine kritische Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus engagieren und für die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus einsetzen. An der Verleihung nimmt auch Bundespräsident Joachim Gauck teil.

Vor dem Hintergrund der jüdischen Erfahrung mit Verfolgung und Emigration solle die Akademie einen Beitrag für das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen leisten, sagte Museumsdirektor W. Michael Blumenthal. Zielgruppe seien junge Menschen. Die Akademie wolle helfen, Vorurteile in der multikulturellen Gesellschaft abzubauen, etwa mit Begegnungen zwischen Juden und Muslimen. Es gehe darum, wie man Deutschsein im 21. Jahrhundert definiert. Die Akademie soll im Januar ihre Arbeit aufnehmen.

(dpa)
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