Pasadena "Curiosity" säubert Stein auf dem Mars mit Drahtbürste

Pasadena · Die kreisrunde Fläche hebt sich auf dem Foto hell vom orangeroten Untergrund ab. Sie misst etwa vier Zentimeter und ist der erste Arbeitsnachweis eines neuen Werkzeugs von "Curiosity". Das Mars-Fahrzeug der US-Weltraumbehörde Nasa hat mit einer Bürste einen Stein vom Staub befreit, der nun genauer untersucht werden soll.

Mit der Säuberung wollen die Nasa-Forscher verhindern, dass der allgegenwärtige rote Staub ihre Messergebnisse verfälscht. Vermutlich wird das gräulich wirkende Gestein der erste Platz sein, bei dem "Curiosity" ihr Bohrwerkzeug einsetzt, das einige Millimeter tief in den Stein eindringen kann – es ist das einzige Teil der Ausrüstung des High-Tech-Gefährts, das in den fünf Monaten seit der Landung noch nicht verwendet wurde. Diese erste Bohrung soll in den nächsten Tagen geschehen, nachdem die Nasa-Forscher endlich eine sehr flache Oberfläche gefunden haben.

Wie jeder Stein, mit dem sich "Curiosity" in den letzten fünf Monaten beschäftigt hat, trägt auch dieser einen Namen: Ekwir-1. Der Mars-Roboter ist nach einer fünfmonatigen Reise in der "Yellow Knife Bay" angekommen, gut 500 Meter vom Landeplatz entfernt. Er soll hier einige Tage bleiben. Die Nasa erwartet, dass der Untergrund eine andere Zusammensetzung aufweist als der Boden an der Landestelle. Das haben Messungen eines der Satelliten ergeben, die den Mars seit Jahren umkreisen. Der Boden an der "Yellow Knife Bay" speichere Wärme deutlich länger als das Gestein am Landeplatz, teilte die Nasa mit. "Curiosity" soll nun die Ursache für dieses Phänomen entschlüsseln.

Die "Yellow Knife Bay" und "Glenelg", wo der Mars-Roboter bereits mehr als 50 Tage verbrachte, sind für die Wissenschaftler deshalb interessant, weil an dieser Stelle vermutlich drei verschiedene Gesteinssorten aufeinander treffen. Das ergab zumindest die Auswertung von Satellitendaten.

Nach diesem letzten großen Stopp wird "Curiosity" dann ihr eigentliches Ziel ansteuern: der mehrere Tausend Meter hohe Mount Sharp in der Mitte des Gale-Kraters. Der Sockel des Berges weist eine Schichtstruktur auf, die schräg gestellten Sedimenten alter Mars-Gewässer entsprechen könnte. Der Roboter soll den Berg im Sommer des Jahres erreichen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort