Kap Arkona Buckelwal erneut vor Rügen aufgetaucht

Stralsund (RPO). Der verirrte Buckelwal ist zurück in deutschen Gewässern der Ostsee. Gut eine Woche nach seinem ersten Auftauchen ist das Tier erneut vor Rügen gesichtet worden, wie das Stralsunder Meeresmuseum am Montag mitteilte.

 Die Gesänge der Buckelwale dienen der Kontaktaufnahme mit einer Partnerin.

Die Gesänge der Buckelwale dienen der Kontaktaufnahme mit einer Partnerin.

Foto: FILES AFP, AFP

Das Tier sei am Sonntagabend im Nordosten der Insel fotografiert und anhand von spezifischen Kratzern und Einkerbungen auf der Rückenfinne mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert worden, sagte Kathrin Krügel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Meeresmuseums, am Montag der AP.

Das etwa zwölf Meter lange Tier war das erste Mal am 25. Juli zufällig von Ornithologen bei der Vogelbeobachtung entdeckt und fotografiert worden. Ein paar Tage später soll der Wal dann in Polen beobachtet worden sein. Jetzt sei er offenbar zurückgekehrt, sagte Krügel: "Wir hoffen, dass das Tier nun den Weg aus der Ostsee herausfindet und so eine Überlebenschance hat."

In der Ostsee gebe es für einen Buckelwal, der am Tag etwa ein bis zwei Tonnen Futter benötige, auf Dauer nicht ausreichend Nahrung, betonte Krügel. Wie lange der Wal es hier aushalten kann, konnte sie jedoch nicht sagen.

Laut Meeresmuseum leben die zwölf bis 15 Meter großen und für ihre Walgesänge bekannten Meeressäuger üblicherweise in Küstennähe in den Ozeanen. Das jetzt vor Rügen gesichtete Tier sei vermutlich in Richtung Arktis unterwegs gewesen, um sich dort eine Fettschicht anzufressen und dann zur Fortpflanzung an den Äquator zurückzukehren. Dabei sei es wohl "falsch abgebogen".

Die Sichtung von Buckelwalen an der deutschen Ostseeküste ist ein äußerst seltenes Ereignis: Das letzte Mal wurde dort laut Meeresmuseum vor 30 Jahren ein Tier gesehen.

(ap)
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