Archäologie "Bombe" aus dem 17. Jahrhundert gefunden

Aurich (RPO). Mit einem vollständig erhaltenen Mörsergeschoss aus dem 17. Jahrhundert ist am Montag in Aurich ein bedeutsamer archäologischer Fund der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Bei der Bombe aus der Dieler Schanze handele es sich um einen Blindgänger, an dem sich die Waffentechnik dieser Zeit studieren lasse, sagte Archäologe Andreas Hüser. Das Geschoss besteht aus einer knapp 60 Kilogramm schweren, mit gut vier Kilogramm Schwarzpulver gefüllten hohlen Eisenkugel. Verschlossen ist diese mit einem Holzpflock, der zugleich über eine Bohrung als Zünder diente. Verschossen wurden derartige "Bomben" mit einem Mörser.

Gefunden wurde sie bei Ausgrabungen im Rahmen eines von der EU geförderten Forschungsprojekts der Ostfriesischen Landschaft in der Dieler Schanze bei Weener. Das 1580 errichte Verteidigungsbauwerk diente im 17. Jahrhundert als Grenzsicherung zwischen Ostfriesland und dem Münsterland. Mehrfach gab es dort kriegerische Auseinandersetzungen.

Anders als bei sonst üblichen Funden archäologischer Ausgrabungen habe es sich in diesem Fall um eine Waffe mit noch explosiver Munition gehandelt, sagte Hüser. Erst spätere Untersuchungen ergaben, dass das Schwarzpulver wegen der eingedrungen Feuchtigkeit seine Brisanz verloren hatte. Entdeckt worden war das Geschoss bereits im vergangenen Juli in einem der Wassergräben, die die Schanze umgeben. Daneben fanden die Archäologen auch Lederschuhreste, diverse Holzobjekte und eine zehn Kilogramm schwere Kanonenkugel.

(apd/felt)
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