Lancaster Biosprit kann zu mehr schädlichem Ozon führen

Lancaster · Biosprit hat viele Kritiker. Nun verweisen britische Forscher auch auf mögliche Gesundheitsschäden. Für den hohen künftigen Bedarf an Biosprit sollen schnellwachsende Bäume gepflanzt werden, die nach Angaben des Teams Isopren ausdünsten. Das Gas führe zusammen mit Stickoxiden zur Bildung von bodennahem Ozon, das die Atemwege reizt. Die Forscher um Nick Hewitt von der Universität in Lancaster haben in einem Computermodell simuliert, wie sich der massive Anbau von Biosprit-Bäumen auf die Umwelt auswirkt. Sie präsentieren ihre Studie im Fachjournal "Nature Climate Change".

Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Energie im Verkehrssektor aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Um den Bedarf an Biosprit zu decken, sollen in Zukunft weitere Flächen mit Pflanzen kultiviert werden, die sich zur Herstellung von Biosprit eignen. Die Forscher gehen in ihrem Modell davon aus, dass 2020 in Europa schnellwachsende Bäume wie Pappeln, Weiden und Eukalyptus für Biosprit auf einer Fläche angebaut werden, die etwa zweimal so groß wie Deutschland ist. Platz dafür sehen die Autoren in Osteuropa.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort