Alternde Gesellschaft Zu wenig Auszubildende in Krankenhäusern - Pflegenotstand droht

Gelsenkirchen (rpo). Das Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen hat vor einem "Pflegenotstand in NRW" gewarnt. Grund sind die sinkenden Ausbildungszahlen in Krankenhäusern: In der Krankenpflege war zwischen 1998 und 2002 ein Rückgang um 19 Prozent, in der Altenpflege ein Minus von acht Prozent zu verzeichnen.

Dieser Entwicklung müsse "dringend gegengesteuert werden", warnte Stephan von Bandemer vom IAT. Nach Angaben des Instituts wird die Zahl der Pflegefälle in NRW aufgrund der wachsenden Zahl an alten Menschen bis zum Jahr 2015 um rund 130.000 auf 590.000 steigen.

Da die Verweildauer in den Krankenhäusern im Zuge der Einsparungen im Gesundheitswesen kürzer wird, fallen in NRW bis 2010 weitere zehn Millionen Versorgungstage im Anschluss an einen Klinikaufenthalt zu Hause oder in anderen medizinischen Einrichtungen an. Betroffen von dieser Entwicklung seien vor allem die über 65 Jahre alten Patienten.

Um die Schere zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, müsse die Ausbildung deshalb forciert werden, forderte Bandemer. Dabei gehe es nicht nur um den aktuellen Bedarf, sondern auch um eine innovationsorientierte Ausbildungsstruktur, die den Ansprüchen des künftigen Gesundheitswesens Rechnung trägt.

(afp)
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