Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Lebensplanung Was tun nach dem Bachelor?

Düsseldorf (RP). Der Bachelor ist geschafft. Viele Studenten setzen gleich den Master drauf. Dabei gibt es Alternativen: Praktikum machen, ins Ausland gehen oder den Berufseinstieg versuchen zum Beispiel.

Die größten Probleme im Studium
Infos

Die größten Probleme im Studium

Infos
Foto: centertv

Eda Akcan hat die Frage nach dem Danach ziemlich lange vor sich hergeschoben: "Erst nachdem ich meine Bachelorarbeit begonnen hatte, habe ich mich wirklich intensiv damit beschäftigt, wie es weitergehen soll”, sagt sie. Nach acht Semestern Politik und Geschichte ist die Düsseldorfer Studentin nun fertig mit dem ersten Studienabschnitt und musste sich, wie viele ihrer Kommilitonen, der Zukunfts-Frage stellen.

2002 wurde an der Heine-Uni fächerweise der Bachelor-Abschluss eingeführt. Die Verwirrphase sei damit "längst vorbei”, heißt es bei der Studienberatung, bereits vor dem Studium überlegten sich die meisten Studenten, was nach dem ersten Abschluss passieren soll. In der Realität schieben viele diese Entscheidung allerdings möglichst lange auf und haben ganz unterschiedliche Ideen für die Zukunft.

Eda etwa hat sich fürs Ausland entschieden. "Meinen Master mache ich in Holland, Belgien oder Frankreich”, sagt sie. "Da es den Abschluss dort schon sehr viel länger gibt, haben sie auch mehr Erfahrung.” So will sie sich selbst ein internationales Studium zusammenbauen, denn ein entsprechendes Angebot hat sie in Deutschland nicht gefunden. "Oft bieten nur private Unis das passende Programm, etwa Europastudien”, sagt Eda, "doch das ist für den durchschnittlichen Studenten unmöglich zu bezahlen.”

Ob man den Master überhaupt machen sollte, hängt vom Berufswunsch ab. Für eine bessere Bürotätigkeit sei der Bachelor durchaus ausreichend, ist bei der Studienberatung zu erfahren. Wer Büroarbeit für langweilig hält, muss allerdings nicht unbedingt auf den Master setzen. Weil ein Bachelorstudium recht kurz ist, kann man auch zwei solcher Studiengänge aneinanderhängen. Das sei nicht in allen Fächern ratsam, doch eine Kombination wie BWL und Mathematik erfreut sich laut Studienberatung bei Studenten wie Arbeitgebern wachsender Beliebtheit.

Durch solche Kombinationsmöglichkeiten gibt der Bachelor Studenten mehr Flexibilität, definiert jedoch die Berufsfelder nicht mehr so eindeutig. "Nur mit dem Bachelor hätte ich bei meinen Fächern auf dem Arbeitsmarkt keine Chance gehabt”, sagt Eda. Darum hält sie ihre Entscheidung fürs Ausland für richtig.

Wem nach dem Bachelor noch gar nicht klar ist, wohin der Weg führen soll, der kann auch über ein Praktikum nachdenken. Gerade Geisteswissenschaftler nutzen diese Möglichkeit zur Berufsorientierung. 2006 wurden Absolventen des Bachelor-Studiums Sozialwissenschaften befragt. Die Hälfte der Absolventen schaffte nach dem Abschluss den Sprung in den Beruf, etwas mehr als ein Drittel machte den Master, alle anderen landeten in einer Übergangsphase, machten Praktika oder suchten nach anderen Berufsmöglichkeiten. Insgesamt aber bewerteten die befragten Sowi-Studenten das Bachelorstudium positiv.

Eine Meinung, die Eda nicht ganz teilen kann: "Gerade am Anfang waren viele Fragen zur Organisation des Studiums und der Perspektive danach offen”, kritisiert sie. Und hofft, dass das im Ausland anders sein wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort