Kreativität erhalten US-Forscherin: Kinder nicht zu früh fördern

Hamburg · Die Entwicklungspsychologin Alison Gopnik warnt vor der frühen Förderung von Kindern. "Sie kann viel Gutes bei Kindern bewirken, die zu Hause wenig Anregung bekommen", sagte. Doch der gegenwärtige Druck auf die Kindergärten, Unterricht anzubieten, sei gefährlich.

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Foto: dpa, Angelika Warmuth

Die US-Amerikanerin, die an der Universität Berkeley Psychologie und Philosophie lehrt, hält es für unklug, Kinder zu früh zum Lernen anzuhalten. "Wir hören heute andauernd, wie wichtig es sei, Kinder Konzentration zu lehren. Allerdings geht Impulskontrolle auf Kosten der Kreativität."

Menschen hätten nur deshalb so viel entdecken können, weil ihr Verstand in der Kindheit "diese lange unkontrollierte Phase durchläuft", sagte die Wissenschaftlerin dem ZEITMagazin. Der weite Blick auf die Welt gehe aber schnell verloren. Das beginne mit etwa fünf Jahren.

Kinder würden von Erwachsenen meist unterschätzt, dabei hätten sie diesen einiges voraus. Sie seien sich etwa ihrer selbst viel bewusster als Erwachsene. Babys seien wahre Meister darin, Zusammenhänge zu erschließen. Schon Einjährige könnten häufige von seltenen Ereignissen unterscheiden und daraus Regeln ableiten. Gopnik erforscht seit drei Jahrzehnten das kindliche Denken.

(KNA)
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