Kultusminister Unis sollen Bachelor-Studiengänge überarbeiten

Berlin (RPO). Die Kultusminister der Länder wollen Nachbesserungen an Bachelor- und Masterstudiengängen vorantreiben. Studenten und Hochschulen hatten heftige Kritik an den Studiengängen geübt.

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Foto: AP

Die Ressortchefs der Länder legten am Freitag in Berlin einen Katalog an Vorschlägen vor, um die Stofffülle und Verschulung bei den neuen Abschlüssen einzudämmen. Die Kultusministerkonferenz appellierte unter anderem an die Hochschulen, die Studienprogramme zu überarbeiten, den Prüfungsumfang zu reduzieren und je nach Inhalten auch eine Regelstudienzeit von sieben oder acht Semestern für den Bachelor anzusetzen.

Wichtig sei auch eine bessere Anerkennung von Abschlüssen und Prüfungsleistungen, um den Wechsel zwischen Hochschulen im In- und Ausland zu erleichtern, mahnten die Minister. Um Informationsdefizite bei potenziellen Arbeitgebern abzubauen, schlugen sie vor, dem Abschlusszeugnis eine Information zu Struktur und Inhalten des Studiums beizufügen. Sie plädierten außerdem für mehr Kooperation mit der Wirtschaft bei der Erarbeitung der Lehrpläne.

Entscheidend ist laut Kultusminsterkonferenz, die Vorbehalte gegenüber dem neuen Bachelor- und Master-System abzubauen. Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) sagte, der Bachelor werde in Deutschland als "unvollständiger" Abschluss wahrgenommen. Das müsse sich ändern. Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) appellierte an die Wirtschaft, mehr Bachelor-Absolventen einzustellen. "Wir können für Akzeptanz werben, Akzeptanz schaffen kann der Arbeitsmarkt", sagte sie.

Laut dem sogenannten Bologna-Prozess soll innerhalb der Europäischen Union ein einheitlicher Hochschulraum entstehen. Die Studiengänge werden dazu allesamt auf Bachelor und Master umgestellt. Bei der großen Mehrheit der Studiengänge in Deutschland ist das bereits passiert. Hochschulen und Studenten klagen jedoch über große Probleme bei der Umsetzung.

(DDP/mais)
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