SPD-Politikerin klagt an Studiengebühren verantwortlich für Alkoholprobleme

Osnabrück (RPO). Eine neue Studie hatte herausgefunden, dass jeder dritte Student häufig zur Flasche greift. Eine SPD-Politikerin hat als einen Grund die Studiengebühren ausgemacht. Die Gebühren würden die Studenten unter Druck setzen.

Sieben Wahrheiten über Alkohol
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Foto: ap

Zunehmenden Druck macht die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Ulla Burchardt (SPD), für Alkoholprobleme von Studenten verantwortlich. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagausgabe) sagte sie: "Wer von zu Hause aus nicht mit üppigen Mitteln ausgestattet ist, steht heute unter erheblichem Druck, schnell zu studieren und seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Studiengebühren verschärfen den Druck." Die SPD-Politikerin reagierte damit auf eine neue Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, derzufolge jeder dritte Student häufig zur Flasche greift.

Die Forscher hatten als mögliche Ursachen für die Alkoholprobleme Prüfungsangst und Konflikte mit dem Elternhaus genannt. "Seit einiger Zeit melden uns die Studienberatungen, dass die psychische Belastung erheblich zugenommen hat", bestätigte Burchardt. Dazu gehöre die Alkoholsucht. Viele Studenten seien vor allem damit beschäftigt, das Geld für die Gebühren zu verdienen. Zugleich habe sich das Studium in den vergangenen Jahren erheblich verdichtet. "Der Lerndruck ist gestiegen", betonte die Bildungspolitikerin. Es bleibe kaum noch Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen oder zur Muße.

"Wir müssen jetzt auch prüfen, ob sich die Studienbedingungen durch die Umstellung auf die Bachelor- und Masterabschlüsse verschlechtert haben", forderte Burchardt. Die verkürzten Studiengänge umfassten möglicherweise zu viele Inhalte. "Die Wissenschaftsminister sollten genau hinschauen, ob die Alkoholprobleme vor allem bei Studenten in den neuen Studienformen auftauchen."

(afp)
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