Diese Promis beweisen es Studienabbrecher sind keine Versager

Düsseldorf (RPO). Manchmal drängen der Anwalts-Papa oder die Mediziner-Mutter zum falschen Studienfach. Manche Studenten machen sich schlicht falsche Vorstellungen. Ein Fächerwechsel muss kein Probelm sein. Selbst ein Abbruch nicht, das beweisen prominente Studienabbrecher.

Prominente Studienabbrecher
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Foto: ddp

Drei Mal pro Woche sitzt Karin Welcke in ihrem Büro in der Düsseldorfer Uni. Eins erlebt sie bei ihrer Arbeit fast nie: Dass ein Student hereinkommt, sich setzt und direkt sagt: "Guten Tag, ich möchte gerne mein Studienfach wechseln, was muss ich tun?" So einfach machen es die Studenten, die unglücklich mit ihrem Studienfach sind, sich und Welcke nicht.

Welcke ist Berufsberaterin im Team für akademische Berufe an der Uni und Profi in Sachen Fachwechsel und Neu-Orientierung. "Viele wollen sich nicht eingestehen, dass sie das Studium eigentlich schon längst abgebrochen haben", erklärt Welcke. Dieses Verhalten ist typisch für Studienabbrecher und Fachwechsler. Und: "Wer in Deutschland sein Studium abbricht, gilt als Versager", stellt Welcke klar.

Häufig fallen dann Lebensentwürfe in sich zusammen: wenn der Rechtsanwalts-Tochter das Jura-Studium nicht gefällt. "Studenten müssen versuchen, sich davon frei zu machen", sagt Karin Welcke. Überlegen, warum der Rechtsanwalt-Vater dazu rät, das Jura-Studium durchzuziehen und wieder lernen, auf das Herz zu hören. Halbherzig etwas zu studieren, von dem man glaubt, man müsse es machen oder der Arbeitsmarkt verlange danach, bringt nichts.

Wer sein Studienfach nicht mit leuchtenden Augen verteidigen kann, sollte sich rechtzeitig Hilfe besorgen — dazu rät Karin Welcke. Die Berufsberater an der Uni bieten Kurse an, in denen Studenten lernen sollen herauszufinden, welches das richtige Fach für sie sein könnte, in denen sie ihre Stärken und Schwächen einschätzen lernen.

"Im Internet recherchieren ist schön bequem, bringt es allein aber nicht", sagt Karin Welcke. Besser: in Vorlesungen und Seminare von interessanten Fächern gehen, mit Professoren und Studenten sprechen, möglichst viel machen, um das Bild des Vielleicht-Studiengangs so vollständig und wirklichkeitsnah wie möglich werden zu lassen. Ist das Fach gefunden, kommt der Orga- Kram: Bei zulassungsfreien Fächern reicht es in Düsseldorf, den Wechsel dem Studierendensekretariat mitzuteilen, für beschränkte Fächer muss man sich bewerben und bei der Rückmeldung den Fachwechsel angeben. "Es braucht Mut, sich den Irrtum einzugestehen", sagt Welcke. Aber es lohnt sich.

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