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Feiern, faulenzen, aber auch lernen So nutzt man die Semesterferien

Düsseldorf · Zwei Monate faulenzen? Erfolgreiches Studieren geht anders. Experten raten: Nicht mit dem Lernen aufhören, das Gehirn weiter beschäftigen. Und ein paar Regeln beherzigen. Die gute Nachricht: Ausruhen und feiern sind auch mal erlaubt.

Nichts tun, schlafen, Freunde treffen, ausgehen — für viele Studenten sind das die Lieblingsbeschäftigungen während der Semesterferien. Aber: "Wer sein Gehirn in den Semesterferien so gar nicht benutzt, wird die negativen Auswirkungen auf den Studienerfolg zu spüren bekommen", sagt Werner Heister, Betriebswirtschafts- Professor an der Hochschule Niederrhein und Autor dreier Werke zum "Studieren mit Erfolg".

Immerhin: Grundsätzlich sei eine gewisse Zeit des Faulenzens durchaus wichtig für den Körper, um zu entspannen und Kraft zu tanken, so Cordula Meier, Studienberaterin an der Heinrich-Heine- Uni Düsseldorf.

Lernen zahlt sich aus

"Wer das allerdings zu lange macht, bei dem schlägt es ins Gegenteil um: Statt neue Kreativität zu entwickeln, kommt da gar nichts mehr."

So verlockend die vielen Wochen Freizeit also erscheinen: Regelmäßiges Lernen in den Semesterferien zahlt sich aus und macht am Ende den Studienerfolg aus. "Gerade wer Hausarbeiten schreiben oder für Klausuren lernen muss, sollte früh genug damit anfangen", sagt Cordula Meier. "Ansonsten wird es am Ende der Ferien stressig, und die Erholung ist dahin."

Lernen im Schlaf

Die Studienberaterin hat gute Nachrichten für alle, die am besten abends oder gar nachts lernen: "Sie können das in den Semesterferien gut ausleben, ohne morgens verschlafen in ein Seminar gehen zu müssen."

Grundsätzlich gilt übrigens: Schlafen ist gut für den Lernerfolg — zu viel schlafen sollte man aber nicht, um den Tagesrhythmus nicht völlig durcheinanderzubringen: "Was wir gelernt haben, verarbeiten wir im Schlaf. Deshalb merken wir uns das besonders gut, was wir kurz vor dem Zubettgehen gemacht haben", sagt Werner Heister.

Woche strukturieren

Daraus folgt aber auch: Wer abends auf eine Party geht, nachdem er gelernt hat, merkt sich eher die Erlebnisse der Feier als den Uni-Stoff. Deshalb empfiehlt Experte Heister: "Am besten, man plant seine Woche wie eine Arbeitswoche. Es gibt Tage zum Lernen und Tage für Freizeit." Die Semesterferien seien die ideale Zeit, um etwas, das im vergangenen Semester unklar geblieben ist, aufzuarbeiten — oder den kommenden Studienabschnitt vorzubereiten.

"Wir lernen durch Wiederholung und durch emotionale Aufladung", sagt Heister. "Wenn ich zum Beispiel in den Ferien oft mit der Bahn unterwegs bin, kann ich mir Lernkarten auf mein Smartphone speichern. Oder mir etwas auf eine CD aufsprechen und anhören."

Damit das Gehirn etwas "merk-würdig" findet, müsse man ihm den Stoff außerdem auch in unterschiedlicher Art und Weise vorsetzen: dasselbe Thema also mal in einem anderen Buch nachlesen, Mindmaps erstellen oder Post-Its in der gesamten Wohnung verteilen.

"Am besten macht man sich für die Ferien einen Plan, bis wann man was erledigt haben will. Hat man etwas geschafft, ist die Belohnung ganz wichtig: essen gehen, Kino oder Freunde treffen."

Jobben gehen

Wer in den Ferien jobben gehen möchte, sucht sich am besten etwas, das mit dem Studium zusammenhängt, findet Professor Heister. "Wenn ich etwa Soziale Arbeit studiere und im Altenheim arbeite, dann kann ich die Praxis mit dem verknüpfen, was ich an der Hochschule theoretisch gelernt habe." Jobs und Praktika sind übrigens über die Career Services der Unis auch jetzt noch zu bekommen — immer lohnt ein Blick in Jobportale wie www.stellenwerk-duesseldorf. de.

"Und auch wer für seinen Urlaub noch etwas Geld braucht, wird dort fündig: Denn — und das wissen viele nicht — es werden dort auch private Job-Angebote als Babysitter oder Umzugshelfer eingestellt", sagt Cordula Meier.

Nächstes Semester planen

Die Studienberaterin rät zudem, ins Vorlesungsverzeichnis für das kommende Semester zu schauen. "Kurse planen und sich Plätze sichern gehört zu den Aufgaben in den Semesterferien. Außerdem sollte man überlegen, wo man Defizite hat, und sich Beratung suchen. Die vorlesungsfreie Zeit kann gut dazu genutzt werden, Schwächen aufzuarbeiten."

Lohnenswert sei auch ein Blick aufs Angebot des Career Service oder der Studienberatung: "Es gibt Kurse für Rhetorik, Sprachen, Kommunikation oder Präsentation — auch in den Ferien. Dazu hat man während des Semesters vielleicht weniger Zeit", so Cordula Meier. Workshops zu beruflichen Themen könnten dazu beitragen, in den Ferien an der Karriere zu stricken.

(chk)
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