Sich selbst gut präsentieren So gelingt das Bewerbungsgespräch

Düsseldorf · Die Einladung zum Vorstellungsgespräch lag im Briefkasten und schon wächst die Angst, vor dem Personalchef nicht zu bestehen. Einige Tipps sollen helfen, das Gespräch zu meistern.

10 Tipps für die richtige Bewerbungsstrategie
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10 Tipps für die richtige Bewerbungsstrategie

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Foto: gms

Das mühsame Schreiben von Bewerbungen hat sich gelohnt: Tatsächlich hat eine Firma zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das wird der Moment sein, auf den es ankommt - klappt es mit dem Job oder nicht? Verständlich also, dass die Aufregung schon Tage vor dem Termin ins Unermessliche steigt. Clemens Urbanek gibt Tipps, mit denen es leichter fallen soll, das Bewerbungsgespräch erfolgreich abzuschließen. Urbanek ist Geschäftsführer für den Bereich Berufsbildung und Prüfungen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Düsseldorf.

Bevor es losgeht

Um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, ist es unerlässlich, pünktlich zum Vorstellungsgespräch zu kommen. "Daher sollten sich Bewerber eine Verkehrsverbindung suchen, mit der sie etwas zu früh beim Unternehmen ankommen", rät Urbanek.

Auch die Auswahl des Outfits sollte nicht zufällig sein. "Mit sauberer, dezenter Kleidung kann nichts schiefgehen. Es ist besser, sich etwas schicker anzuziehen, als zu lässig."

Steht man dann dem Personalchef zum ersten Mal gegenüber, helfen ein Lächeln und ein fester Händedruck für einen guten Eindruck - und gegen die eigene Aufregung.

Jetzt gilt es, höflich zu sein. Bewerber sollten sich für die Einladung bedanken und beim Small-Talk im Vorfeld des Gesprächs nicht zu weit ausholen, sagt Urbanek. Augenkontakt und ein natürliches Auftreten seien wichtig.

Während des Gesprächs

Eine aufrechte Sitzposition und eine aufgeschlossene Haltung zeugen von guten Manieren und dem Interesse des Bewerbers an dem Job.

Im Gespräch selbst gibt es dann meist drei Phasen: Den Teil, in dem sich der Bewerber selbst verkaufen soll, einen weiteren, in dem der Personaler das Unternehmen vorstellt und sagt, auf was sich der potenzielle neue Mitarbeiter einstellen kann und soll. Und zum Abschluss können meist ungeklärte Fragen gestellt werden.

"Das wichtigste in jeder dieser Phasen ist, gut vorbereitet zu sein", sagt Urbanek. Fakten zum eigenen Lebenslauf und dessen Lücken sollten sitzen und erklärbar sein. "Fragen der Personalchefs beantworten Bewerber möglichst präzise und ohne Umschweife." Weil meist die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen kommt, sollten Bewerber während der Vorbereitung Menschen in ihrem Umfeld um ehrliche Einschätzungen dazu bitten. Urbanek: "Ich empfehle, die Situation mit Eltern oder Freunden zu üben."

Wenn es in der zweiten Phase um das Unternehmen und die ausgeschriebene Tätigkeit geht, muss sich der Bewerber im Klaren sein, warum er für den Betrieb arbeiten will. Auch hier ist Vorbereitung alles: "Die Frage, warum der Bewerber speziell in diesem Betrieb arbeiten möchte, kann er nur dann überzeugend beantworten, wenn er vorher die Internetseiten der Firma und etwa Presseberichte über das Unternehmen gelesen hat", meint Bewerbungsprofi Urbanek.

"Der Wunsch, dort arbeiten zu wollen, sollte authentisch begründet werden können." Denn Standardantworten aus Bewerbungsratgebern hätten Personalchefs ohnehin schon zu oft gehört.

In der dritten Phase, in der der Bewerber Fragen stellen kann, sei es unangebracht, sich gleich nach Urlaubsregelungen und durchschnittlichen Arbeitszeiten zu erkundigen. "Das macht keinen guten Eindruck." Besser sei es, sagt Urbanek, mit Fragen zum Stellenprofil nachzuhaken und so auch für sich noch einmal zu prüfen, ob der potenzielle Job tatsächlich dem eigenen Interesse entspricht.

Souveräner Abschluss

Ist diese Situation überstanden, fällt meist eine große Last von Bewerbern ab. Doch Gefühlsausbrüche der Erleichterung oder der Verzweiflung bei einem weniger angenehmen Vorstellungsgespräch sind dann nicht angebracht.

Urbanek: "Ich warne ausdrücklich davor, mit dem Pförtner oder gar der Chefsekretärin über das Gespräch zu reden. Denn auch die werden vielleicht seitens des Personalchefs nach ihrem Eindruck vom Bewerber gefragt." Tipps für den Abgang: Nochmals das Interesse an dem Job betonen und nachfragen, wann mit einer Antwort des Unternehmens zu rechnen sei.

(chk)
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