Studenten-Leben Praxissemester mit einem Hauch von Exotik

Meine Kommilitonen und ich erleben gerade einen Vorgeschmack auf die Zeit nach dem Studium. Alle sind wir ausgeschwärmt, um während unseres Praxissemesters für den späteren Beruf dazuzulernen. Anders als sonst in Köln in irgendwelchen Salatbars, Schnellimbissbuden oder Kaltgetränk-Schänken treffen sich jetzt in Hamburg, Berlin oder München Grüppchen von uns zum Stadtbummel oder Feierabend-Bier.

Zugegeben, nur ein Hauch von Exotik verglichen mit vielen anderen Studiengängen, in deren Ablaufplan ein Auslandssemester integriert ist und die mit den Stränden Balis oder der Coolness New Yorks locken. Ganz unten in der Skala derer, die beneidet werden, stehen jedoch jene Halbjahrespraktikanten, die den abenteuerlichen Gang heraus aus Nordrhein-Westfalen verschlafen haben. Auch sie treffen sich wieder, an der Kantinen-Theke eines großen Unternehmens in Köln. Sie setzen sich ans Fenster, das den Blick auf Dom und Oper freigibt. Wie schön doch der Ausblick ist! Gleichzeitig ploppen auf ihren Handys die Fotos einiger Kommilitonen auf: Ein verwegener Gleichgesinnter mit tief ins Gesicht gezogener Baseballmütze steht an der Spree. Zwei Schicksen shoppen auf der Münchener Maximilianstraße.

Die drei aus Köln, die allesamt aus dem Rheinland stammen, fragen sich, womit sie so prahlen könnten. Sie denken an den FC. Und verwerfen diesen Gedanken ganz schnell wieder.

(RP)
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