Erste Zulassungsbeschränkungen Plus bei Bachelor- und Masterstudiengängen

Bonn (RPO). Bachelor- und Masterstudiengänge sind seit ihrer Einführung in Deutschland sehr beliebt. Nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unterliegt die Mehrzahl der Studienangebote bereits Zulassungsbeschränkungen.

Nach einer HRK-Publikation ist die Zahl der Bachelor- und Masterstudiengänge gegenüber dem vorangehenden Wintersemester um mehr als ein Drittel auf 5.188 gestiegen. Ihr Anteil an allen 11.492 Studiengängen liegt inzwischen bei 45 Prozent, in den Fachhochschulen sogar bei 70 Prozent.

Die neuen Studiengänge werden laut HRK immer besser angenommen: 28 Prozent der rund 300.000 Studienanfänger haben sich zum Wintersemester 2005/06 für einen Bachelor- oder Masterstudiengang entschieden, fast doppelt so viele wie noch ein Jahr zuvor.

Zulassungsbeschränkungen eingeführt

Den größten Anteil von Bachelor- und Masterstudiengängen weist auch im Wintersemester 2006/2007 die Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften mit 66 Prozent auf. Sie wird gefolgt von den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 62 Prozent und den Ingenieurwissenschaften mit 61 Prozent.

Gerade bei den Bachelor-Studiengängen haben die Hochschulen laut HRK die Zulassung beschränkt, um in kleineren Lerngruppen neue Lehrkonzepte umzusetzen. Für 64 Prozent aller Bachelor-Studiengänge wählen die Hochschulen die Studierenden nach eigenen Kriterien aus, deutlich mehr als in den traditionellen Studiengängen.

"Bologna-Prozess" bis 2010 angestrebt

Besonders hoch ist der Anteil zulassungsbeschränkter Bachelor-Studiengänge in Berlin (92 Prozent), Hamburg (86 Prozent) und Baden-Württemberg (81 Prozent). "Die Zahlen zeigen, dass die Hochschulen die Aufgaben des Bologna- Prozesses sehr ernst nehmen", erklärte HRK-Präsidentin Margret Wintermantel. "Gleichzeitig sehen wir aber, dass die Hochschulen die Zulassung zu den neuen Studiengängen stark beschränken müssen."

Die Reform nach dem so genannten Bologna-Prozess stehe auch für Lehrqualität und bessere Betreuung der Studierenden. Dieser Anspruch lasse sich nur mit einem vernünftigen Zahlenverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden einlösen.

Im Bologna-Prozess wollen die EU-Staaten bis 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraum schaffen und die Bachelor- und Masterstudiengänge einführen. Dabei geht es auch um eine größere Vergleichbarkeit europäischer Hochschulsysteme und Abschlüsse.

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