Tricks gegen die "Aufschieberitis" Pauken in kleinen Portionen

Münster/Berlin (RPO). Der Abgabetermin der Hausarbeit naht. Doch zunächst muss der Müll raus, die Wohnung gesaugt und die Fenster mal wieder geputzt werden. Nur nicht an den Schreibtisch setzen. Eine Krankheit grassiert unter vielen Studenten, die "Aufschieberitis". Ein paar Tricks helfen, damit das Aufraffen leichter fällt.

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Foto: dpa, Armin Weigel

Viele Studenten dürften das kennen: Statt zu lernen, spülen sie lieber Geschirr ab, schreiben E-Mails, surfen auf Facebook herum. Kurz vor dem Klausurtermin setzt dann die Panik ein. Prokrastination heißt dieses Phänomen. Dagegen hilft es, in kleinen Schritten vorzugehen. Denn mit einer Salamitaktik lässt sich der innere Schweinehund am besten überlisten.

Realistische Ziele setzen

Chronisches Aufschieben kann der Studienkarriere extrem schaden. Abgabetermine werden versäumt, der Bücherberg wächst, bis er nicht mehr zu bewältigen ist. Die Folge: Studenten haben ständig ein schlechtes Gewissen und sind unzufrieden mit sich selbst. "Daraus kann sich eine Depression entwickeln", sagt Professor Fred Rist von der Uni Münster. Der Psychologie hat 2009 eine Spezialambulanz für Prokrastinationsfälle eingerichtet. Dort lernen Studenten, sich realistische Ziele zu stecken, pünktlich anzufangen und ihre Arbeitszeit effizient zu nutzen.

"Viele Menschen haben tiefer sitzende Probleme, die zu einem Aufschieben führen", sagt Hans-Werner Rückert, der die psychologische Beratungsstelle für Studenten an der FU Berlin leitet. Das könne eine verkappte Depression sein, übertriebener Perfektionismus oder Angst vor der Beurteilung durch andere. Folgende Tricks in unserer Klickstrecke können aber helfen, das Problem besser in den Griff zu bekommen.

Info: Studenten leiden unter "Aufschieberitis". Das zeigt eine repräsentative Studie der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Die Forscher haben 736 Studenten zu ihrem Lernverhalten befragt. 58 Prozent schieben regelmäßig Arbeit vor sich her, 60 Prozent weichen ihr aus, indem sie stattdessen etwa Fenster putzen oder telefonieren.

Internet: Tipps von Martin Krengel www.studienstrategie.de, Tipps von Hans-Werner Rückert http://dpaq.de/6tEZv, Selbsttest der Uni Münster http://dpaq.de/Yzg6S.

Literatur: Hans-Werner Rückert: Schluss mit dem ewigen Aufschieben: Wie Sie umsetzen, was Sie sich vornehmen. Campus, 302 S., 18,90 Euro, ISBN-13: 978-3593393513

(tmn/mais)
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