„Lehrende“ statt „Lehrer“ Hannover führt geschlechtergerechte Sprache ein

Hannover · Lehrer“ und „Wähler“ sollen in Hannover bald passé sein, an ihre Stelle treten „Lehrende“ und „Wählende“: Die niedersächsische Landeshauptstadt hat eine neue „Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ veröffentlicht.

„Es ist ein Prozess, niemand wird gezwungen“, sagte Stadtsprecherin Ulrike Serbent am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Innerhalb des Rathauses habe es bisher nur positive Reaktionen und konstruktive Nachfragen gegeben. Die Stadt möchte mit der Sprachempfehlung der „Vielzahl geschlechtlicher Identitäten“ Rechnung tragen, was in den sozialen Medien auch Häme und Kritik auslöste.

Wenn möglich, sollen umfassende Formulierungen wie „Redepult“ statt „Rednerpult“ oder „Teilnahmeliste“ statt „Teilnehmerliste“ verwendet werden, heißt es in der neuen Broschüre. Gibt es keine Alternative, wird der Gender-Star empfohlen - zum Beispiel „der*die Ingenieur*in“.

Mit geschlechtergerechter Sprache haben sich nach Angaben des Deutschen Städtetages in der Vergangenheit schon Kommunen wie Leipzig, Flensburg oder Tübingen beschäftigt. Hannover verwendete bisher das sogenannte Binnen-I (etwa in „LehrerInnen“), das jetzt vom Sternchen (*) abgelöst wird.

(mro/dpa)
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