Serie: NRW-Unis im Vergleich (1) Köln: Top in Wirtschaft und Recht

Düsseldorf (RP). Sie ist nicht nur die älteste im Bundesland, sondern auch die größte: 1388 wurde die Alte Universität zu Köln gegründet – und 1919 wiederbelebt. 44.700 Studenten sind derzeit eingeschrieben. Das spricht für die Attraktivität des Ortes, Betreuung und Ausstattung sind hingegen eher schlecht.

Düsseldorf (RP). Sie ist nicht nur die älteste im Bundesland, sondern auch die größte: 1388 wurde die Alte Universität zu Köln gegründet — und 1919 wiederbelebt. 44.700 Studenten sind derzeit eingeschrieben. Das spricht für die Attraktivität des Ortes, Betreuung und Ausstattung sind hingegen eher schlecht.

Jede Universität braucht sein Aushängeschild. An der Universität zu Köln ist es groß und leuchtend: Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät ist Mitglied der CEMS (Community of European Management Schools) — und gehört damit zu den bedeutendsten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten Europas.

Mit rund 10.000 Studenten ist sie zudem die größte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Deutschlands. 56 Professoren unterrichten in fast allen Fachgebieten. 14 Studiengänge und 39 Wahlfächer bieten aufbauend auf einem weitgehend einheitlichen Grundstudium eine große Vielfalt an Spezialisierungen. Zudem versuchen Gastdozenten aus Verwaltung und Wirtschaft, zu einer praxisnahen Ausbildung zu verhelfen.

Auch die Kölner Rechtswissenschaftliche Fakultät ist eine der traditionsreichsten und größten in Deutschland. Lehre und Forschung sind breit gefächert: von den Grundlagen des Rechts bis in alle gesellschaftlich relevanten Bereiche des Rechts. Eine ausgeprägte Praxisnähe und die internationale Ausrichtung sind weitere Markenzeichen. Die Fakultät teilt sich in die drei großen Bereiche Zivilrecht (Bürgerliches Recht), Strafrecht und Öffentliches Recht auf. Daneben hat die Fakultät bereits vor Jahren einen deutsch-französischen und einen deutsch-englischen Studiengang, ein Magisterstudium für ausländische Juristen und ein Weiterbildungsstudium für Wirtschaftsjuristen eingerichtet.

Bestätigt werden diese formidablen Angaben auch durch das aktuelle Ranking des Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh, das seine Ergebnisse mit umfassenden Mitteln unter den deutschen Hochschulen erstellt. So liegt dort Köln in BWL und Wirtschaftswissenschaften bezüglich der Forschungsreputation bundesweit in der Spitzengruppe; das Gleiche gilt für Jura. In diesem Fach ist zusätzlich die Reputation in Studium und Lehre ausgezeichnet.

Wesentlich schlechter hingegen fällt das Ergebnis selbst bei den Top-Fakultäten der Kölner Uni in den Bereichen Ausstattung und Betreuung aus. In diesen Kategorien rangiert die Hochschule in der Mittel-, teilweise sogar in der Schlussgruppe. Der Grund ist sicher darin zu suchen, dass die Hochschule mit rund 44.700 Studierenden zu den größten Universitäten der Bundesrepublik zählt.

Wenig Profs für viele Studis

Bei der aktuellen Zahl von 480 Professoren liegt der Betreuungsschlüssel für Studenten etwa an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät bei 1/150. Neben den Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften, die 33 Prozent der Studentenschaft ausmachen, finden sich klassische Fächer wie Sprach-, Kulturwissenschaften und Psychologie (38 Prozent), Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik (17 Prozent) sowie Human-, Zahn-, Veterinärmedizin (neun Prozent).

Im Wintersemester 2007/08 haben die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge die bisherigen Diplom- und Magisterstudiengänge abgelöst. Seitdem wurden keine Studienanfänger mit dieser Ausrichtung mehr aufgenommen. Für den Abschluss können die zuletzt eingeschriebenen Studierenden jedoch die Regelstudienzeit von neun Semestern und mindestens vier weitere Semester in Anspruch nehmen. Diese Studiengänge werden somit zum größten Teil Ende des Sommersemesters 2013 eingestellt.

Zahlreiche Drittmittelprojekte, von der Versicherungs- bis hin zu molekularen Grundlagenforschung, sollen Impulse in die Wirtschaft geben. Neben der Mitgliedschaft bei der CEMS (Community of European Management Schools) wird auch in der medizinischen Forschung gemeinsam von Fakultät und Klinik der Ansatz verfolgt, Erkenntnisse der Grundlagenforschung über klinische Studien in die Krankenversorgung zu tragen.

(RP)
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