Festivals 2010 Kissen, Kleber, Katheter

Düsseldorf (RP). Was darf bei Festivals nicht fehlen? Drei Fans zeigen ihr liebstes Accessoire. Vom Panzertape übers aufblasbare Kisssen bis hin zum Katheter als Trinkvorrichtung.

 Simon Grimm, Florian Haupts und Michael Eissing zeigen, auf was sie auf keinen Fall bei einem Festival verzichten können.

Simon Grimm, Florian Haupts und Michael Eissing zeigen, auf was sie auf keinen Fall bei einem Festival verzichten können.

Foto: RP, Bauer

Simon Grimm ist auf Festivals im Dauereinsatz. Bei Brandlöchern in Zelten oder zerbrochenen Klappstühlen ist der Biologiestudent mit Panzertape zur Stelle. "Das ist ein wichtiges Universalwerkzeug auf jedem Event. Jeder braucht es, aber nur wenige haben welches dabei." Mit dem Klebeband ist es wie mit vielen anderen Gegenständen auf einem Festival: Verleiht man sie, sieht man sie nie wieder. Der 22-Jährige hat sich das Tape einst selbst auf einer Veranstaltung geliehen und in sein Notfallset für den diesjährigen Besuch von Rock am Ring integriert.

Florian Haupts schläft auf Festivals kaum. "Darum sollte der wenige Schlaf so erholsam wie möglich sein", erklärt der Geschichtsstudent. Dafür ist ein aufblasbares Kissen unverzichtbar. Wie viele andere Festivalbesucher schlief er früher ohne Kissen oder legte sich einfach ein getragenes T-Shirt unter den Kopf. "Das wird jetzt höchstens noch als Bezug verwendet", betont der 24-Jährige. Der Vorteil des aufblasbaren Kissens liegt auf der Hand: Es nimmt im Rucksack wenig Platz ein, ist gemütlich und dazu abwaschbar. "Bei Rock am Ring ist ein wenig Sauberkeit unbezahlbar", weiß Florian, dessen eigenem Exemplar aber eine Eigenschaft zum perfekten Festival-Utensil fehlt: Es gibt bereits aufblasbare Kissen mit integriertem Getränkehalter.

Michael Eissing wird so schnell nicht verdursten. Denn der Sozialwissenschaftsstudent hat vorgesorgt. Seit Jahren besucht der 24-Jährige sämtliche Festivals und hat dabei immer einen Flüssigkeitsspender am Gürtel: Aus einem Katheter samt Auffangbeutel bastelt sich Michael eine Trinkvorrichtung. Denn Flaschen sind im Veranstaltungs-Innenraum verboten. "Selbst die Deckel der Tetra-Paks müssen abgegeben werden", erläutert Michael. Sein Katheter ist hingegen erlaubt. Bis zu zwei Liter Flüssigkeit passen in den Beutel — vorausgesetzt, er ist nicht bis zum Rand mit einem kohlensäurehaltigen Kaltgetränk gefüllt. Dann platzt er schnell und kann seine Zweitfunktion nicht mehr ausüben: Als Wasserdusche nach einem anstrengenden Veranstaltungs-tag.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort