Bildungsstudie zu Neuntklässlern So schneiden NRW-Schüler in Deutsch und Englisch ab

Düsseldorf · Schwach im Fach Deutsch, im Fach Englisch im Mittelfeld – das sind die zentralen Ergebnisse des IQB-Bildungstrends für das Land Nordrhein-Westfalen. Wir geben einen Überblick und zeigen die Aufgaben.

2014: Vier Alltagswissen-Aufgaben aus dem Pisa-Test
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Foto: dpa, aw soe

Schwach im Fach Deutsch, im Fach Englisch im Mittelfeld — das sind die zentralen Ergebnisse des IQB-Bildungstrends für das Land Nordrhein-Westfalen. Wir geben einen Überblick und zeigen die Aufgaben.

Bevor Anfang Dezember die neue internationale Pisa-Vergleichsstudie vorgestellt wird, hat die Kultusministerkonferenz schon mal vorgelegt. Am Freitag wurde der IQB-Bildungstrend, eine regionale Ergänzung zu Pisa, in Berlin vorgestellt. Die Studie zeigt, wie gut die Neuntklässler in Deutschland in den Fächern Deutsch und Englisch (und in einigen Bundesländern auch Französisch) sind — oder auch nicht. In der Studie müssen Schüler in unterschiedlichen Fächern Aufgaben lösen.

Die Studie gibt einen Mindestwert und einen Standardwert vor, das bedeutet: Sie misst, wie viele Schüler die Mindestanforderungen erreichen und wie viele die vorher definierten Erwartungen erfüllen. Wir haben uns die Ergebnisse für NRW angeschaut und zeigen, wie die Schüler hierzulande im Vergleich zu den anderen Bundesländern abschneiden.

  • Im Fach Deutsch landen die Neuntklässler in NRW in allen drei getesteten Kompetenzbereichen auf dem viertletzten Platz. In Englisch sehen die Ergebnisse deutlich besser aus. Hier erreichen die Schüler im Ländervergleich Plätze im Mittelfeld und liegen nah am Bundesdurchschnitt.
  • Kompetenzbereich Lesen im Fach Deutsch: 45,5 Prozent der Neuntklässler in NRW erreichten mindestens den sogenannten Regelstandard. Zum Erstplatzierten Sachsen (58,5 Prozent) ist da noch reichlich Luft, Schlusslicht Bremen erreichte nur 34,6 Prozent. Im Bundesschnitt konnten 48,4 Prozent der Neuntklässler diesen Regelstandard mindestens erfüllen. Die zweite Messlatte, den Mindeststandard, erreichten in NRW 25,8 Prozent der Schüler nicht.
  • Hier geht es zur Beispielaufgabe "Die lange Berta" und hier zur Beispielaufgabe "Fotografie"( PDF). Und hier finden Sie die Lösungen zur "langen Berta" und zu "Fotografie".
  • Kompetenzbereich Zuhören im Fach Deutsch: Hier schneiden die NRW-Neuntklässler zwar besser ab als beim Lesen (58,7 Prozent erreichen Regelstandard), allerdings reicht es diesmal nur für den viertletzten Platz. Schlusslicht in diesem Bereich ist erneut Bremen (50,9 Prozent), Spitzenreiter Schleswig-Holstein (69,6 Prozent). 20,3 Prozent der NRW-Schüler erreichten nicht den Mindeststandard.
  • Hier geht es zur Beispielaufgabe "Lesen ist Tasten" und hier zur Lösung (PDF).
  • Kompetenzbereich Rechtschreibung im Fach Deutsch: Zwar ist der Wert für NRW in diesem Deutsch-Bereich am höchsten (60,6 Prozent erreichen Regelstandard), im Vergleich mit den anderen Bundesländern liegt Nordrhein-Westfalen allerdings signifikant unter dem deutschen Gesamtwert (65,9 Prozent), wie es in der Studie heißt. Spitzenreiter ist Bayern (75,3 Prozent), Bremen liegt mit 52,7 Prozent erneut auf dem letzten Platz. Den Mindeststandard nicht erreicht haben in NRW 16,6 Prozent der Neuntklässler.
  • Hier geht es zur Beispielaufgabe "Lückendiktat" und hier zur Lösung (PDF).
  • Leseverstehen im Fach Englisch: Hier kann NRW wesentlich bessere Werte vorzeigen. Die Neuntklässler landen im Vergleich auf dem fünften Platz, 40,4 Prozent den Regelstandard (deutscher Schnitt: 40,9 Prozent). Auf Platz 1 liegt Bayern mit 49,3 Prozent, Letzter ist Bremen mit 32,3 Prozent. Den Mindeststandard in NRW nicht erfüllt haben 27,7 Prozent der getesteten Schüler.
  • Hier geht es zur Beispielaufgabe "Ireland" und hier zur Beispielaufgabe "The Great Wall of China" (PDF). Und hier finden Sie die Lösungen zu "Ireland" und zu "The Great Wall of China".
  • Hörverstehen im Fach Englisch: Auch hier liegt NRW nahezu gleichauf mit dem bundesdeutschen Durchschnitt. 44 Prozent der Neuntklässler erreichten den Regelstandard, bundesweit waren es 44,1 Prozent. Schlusslicht in diesem Bereich ist Sachsen-Anhalt (29,4 Prozent), Bayern mit 52,4 Prozent Sieger. 14,9 Prozent erreichten in NRW nicht den Mindeststandard.
  • Hier geht es zur Beispielaufgabe "My Job" und hier zur Lösung (PDF).
  • Die Studie zeigt auch einen Vergleich zur letzten Untersuchung im Jahr 2009. Da damals aber keine Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf abgefragt wurden (im Gegensatz zur aktuellen Studie), wurden diese beim Jahresvergleich außen vor gelassen. Zu sehen ist, dass sich die Neuntklässler in NRW in allen drei Deutsch-Bereichen verschlechtert haben in Bezug auf das Erreichen des Regelstandards. Im Bereich Zuhören liegt diese Verschlechterung sogar bei mehr als fünf Prozent. Im Fach Englisch dagegen konnten sich die Schüler in beiden abgefragten Bereichen um zehn bzw. mehr als zehn Prozent verbessern.
(das)
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