Keine Zugangsbeschränkungen Hollands Unis bei Deutschen gefragt

Bonn (RPO). Holland ist in. Vor allem bei Studenten. Immer mehr Abiturienten gehen zum Studieren in die Niederlande. Kein Numerus Clausus, kleine Seminare und praxisnaher Unterricht sprechen für ein Studium bei unseren Nachbarn.

Die größten Probleme im Studium
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Foto: centertv

Die Niederlande ziehen immer mehr Deutsche zum Studieren an. In dem westlichen Nachbarland studierten im vergangenen Jahr etwa 12.000 Deutsche, sagt Francis Hugenroth vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn. 2004 seien es erst rund 8000 gewesen, im Jahr 2001 erst etwa 4000. Der Broschüre "study in holland 2008/09" zufolge studieren derzeit 49.750 ausländische Studenten in den Niederlanden.

Die Deutschen stehen demnach bei den Herkunftsländern auf Platz eins, gefolgt von Chinesen, Belgiern, Spaniern und Franzosen. Laut "studychoice.nl" gibt es etwa 700 englischsprachige Bachelor- und Master-Studiengänge in den Niederlanden.

Kleine Seminare, kein Numerus Clausus

DAAD-Stipendiaten würden meistens die gleichen Gründe nennen, warum ein Studium in den Niederlanden für sie attraktiv ist, sagte Hugenroth: "Es sind zum Beispiel kleine Seminare, praxisnaher Unterricht und sehr gute Betreuung durch ein günstiges Studenten/Dozenten-Verhältnis." Ein Vorteil sei sicher auch, "dass es an den meisten Universitäten keine Zugangsbeschränkung gibt und Studienanfänger in den Fächern Medizin, Biologie und Psychologie den Numerus Clausus deutscher Hochschulen umgehen können."

Bei den Fächern liegen demnach Wirtschaftswissenschaften vorne, gefolgt von Sprach- und Kulturwissenschaften. Der DAAD bezieht sich auf Angaben der Niederländischen Organisation für internationale Kooperation in der Hochschulbildung (Netherlands organization for international cooperation in higher education - Nuffic).

Nach DAAD-Angaben wird in den Niederlanden unterschieden zwischen Universitäten und sogenannten Hogescholen (universities of professional education). Sie seien mit Fachhochschulen in Deutschland vergleichbar. Universitäten gibt es 14, Hogescholen 45. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es insgesamt 347 Hochschulen, davon sind 109 Universitäten oder Hochschulen mit Promotionsrecht (Erlaubnis zur Doktortitel-Vergabe). Hinzu kommen 183 Fachhochschulen oder Hochschulen ohne Promotionsrecht sowie 55 Kunst- und Musikhochschulen.

Infos zum Studium in den Niederlanden unter: www.studyin.nl; www.studychoice.nl

(tmn)
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