Serie: NRW-Unis im Vergleich (11) Gut vernetzt: Uni Bielefeld

Bielefeld (RP). Die Uni Bielefeld entstand Ende der 60er, als das traditionelle Bildungssystem stark in der Kritik stand. In Bielefeld sollte vieles besser gemacht werden: Die Uni wurde als sogenannte Reformuniversität nach neuem Konzept gegründet.

 Die Bielefelder Universität wurde als Reformhochschule gegründet.

Die Bielefelder Universität wurde als Reformhochschule gegründet.

Foto: AP, AP

Zu den Zielen gehörte es, die unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen stärker miteinander zu verknüpfen. Diese Idee wurde auch in der Architektur umgesetzt: Alle Fakultäten der Uni sind in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht, die Wege zwischen den Einrichtungen sind bewusst kurz gehalten.

Die Vernetzung zwischen den Disziplinen beschreibt die Uni immer noch als ihre große Stärke. Heute kooperieren zum Beispiel Vertreter aus so unterschiedlichen Bereichen wie Technik- und Geisteswissenschaften in einem Forschungsprojekt zur Mensch-Maschine-Interaktion.

Dies ist eines der beiden Projekte, für die Bielefeld aus der Exzellenzinitiative gefördert wird. Auch die vier Leibniz-Preisträger in den vergangenen zehn Jahren deuten darauf hin, dass die Universität in der Forschung überdurchschnittlich erfolgreich ist.

17. 458 Menschen studieren zurzeit in Bielefeld. Sie verteilen sich auf 80 Studiengänge. Die katholische Theologie wurde kürzlich geschlossen, insgesamt wird das Studienangebot aber eher erweitert. Viele Fächer haben Zulassungsbeschränkungen, allerdings liegt der geforderte Abiturschnitt nicht sehr hoch. In Bielefeld lassen sich neben vielen Geistes- und Sozialwissenschaften auch Natur- und Wirtschaftswissenschaften sowie Jura studieren.

Einzigartig ist eine eigene Fakultät für Soziologie, eines der Fächer, in dem die Uni — die von dem Soziologen Helmut Schelsky gegründet wurde — traditionell stark ist. Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) schneiden aber auch andere Disziplinen gut ab (siehe Tabelle). Insgesamt 15 Fächer gehören den aktuellen Zahlen zufolge in mindestens einem Bereich zur deutschen Spitzengruppe.

Die Uni hat einen Etat von 146,3 Millionen Euro, dazu kommen Drittmittel in Höhe von 44,7 Millionen. Mit 350 Euro bewegen sich die Studiengebühren im Mittelfeld. Gemeinsam mit anderen Unis aus Ostwestfalen vergibt die Hochschule über einen Studienfonds Stipendien, 2009 wurden in Bielefeld etwa 150 vergeben.

An der Uni gibt es ein breites Angebot an Sport und Kultur. Deutschlandweit einmalig ist das "Ästhetische Zentrum", das zentral das kulturelle und künstlerische Leben der Uni organisiert und weiterentwickelt.

(mais)
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