Pilotversuch Großbritannien testet "Glücklich sein" als Schulfach

London (rpo). Immer mehr Schüler leiden unter schweren psychischen Problemen. Die Scheidung der Eltern, Prüfungsstress oder schlicht Überforderung mit der modernen Gesellschaft können belastend sein. Großbritannien testet jetzt im Pilotversuch eine Methode, Kinder auf diese Herausforderungen vorzubereiten: "Glücklich sein" als Schulfach.

Für rund 2000 britische Schüler steht ab kommendem Schuljahr "Glücklich sein" auf dem Stundenplan. Die elfjährigen Kinder sollen dabei mit aus den USA importierten Techniken gegen die negativen Einflüsse des modernen Lebens gestählt werden, wie die britische Zeitung "Independent on Sunday" berichtete. In den Stunden soll es unter anderem Rollenspiele geben, die das Selbstvertrauen stärken und den Schülern helfen sollen, negativem Denken vorzubeugen und Gedanken klar zu formulieren.

Mit Atemübungen sollen die Schüler lernen, ruhig zu bleiben, wenn sich ihre Eltern streiten, zitierte die Zeitung Martin Seligman von der US-Universität Pennsylvania, der die britischen Lehrer für den Pilotversuch geschult hatte. Außerdem sollten die Kinder lernen, sich nicht für Situationen verantwortlich zu fühlen, an denen sie unschuldig sind, etwa wenn sich ihre Eltern scheiden ließen, hieß es weiter. Sollte das Programm erfolgreich sein, will das britische Bildungsministerium das Fach in allen Schulen einführen.

Mit dem Pilotversuch reagiert die Regierung in London auf neue Rekorde bei den Zahlen von Schülern, die unter schweren psychischen Problemen leiden. Auch die zunehmende Kriminalität unter Jugendlichen soll damit bekämpft werden.

(afp)
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