Studenten-Leben Ein Dozent tanzt aus der Reihe

Dieses Ansinnen war tatsächlich löblich. Erstmals in meiner Studienzeit hatte die Hochschule bereits einige Wochen vor dem Semesterstart einen vollständigen Vorlesungsplan für das gesamte Halbjahr herausgegeben. Das kommt bei uns einer kleinen Revolution gleich, denn bisher sind die Pläne immer nur häppchenweise für die folgenden zwei bis drei Wochen erschienen. Für uns Studenten bedeutete das ein Maximum an Planungsunsicherheit. Schließlich verdienen sich die meisten in einem Nebenjob etwas dazu, und die Arbeitgeber möchten verständlicherweise mit Vorlauf erfahren, wie sie uns einsetzen können.

Im Zweifel hieß es dann also Geld vor Vorlesung, weil wir uns nach dem Prinzip des Zufalls in die Dienstpläne eingetragen haben. Nun sollte also alles anderes werden. So war zumindest der Plan. Leider musste ich dann wenige Tage vor der ersten Semesterwoche feststellen, dass von dem zuvor mit Vorlesungen vollgestopften Donnerstag nur noch ein paar Stunden am Nachmittag übrig geblieben sind. Wollte uns die Hochschule etwa entlasten und mehr Zeit beispielsweise für die Bachelorarbeit einräumen? Natürlich nicht.

Der zunächst eingeplante Dozent ist schlichtweg abgesprungen. Kurzfristig konnte aber ein Ersatz verpflichtet werden. Der erscheint in schöner Unregelmäßigkeit mal donnerstags, freitags oder auch samstags - wie er eben Zeit hat. Die Idee mit dem festen Plan für das ganze Semester: Sie war zu schön, um wahr zu sein.

(RP)
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