Goethe-Institut vermeldet Deutsch ist nach Englisch häufigste Fremdsprache Europas

Berlin (rpo). Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts, hat in Berlin bekanntgegeben, dass jeder vierte Europäer Deutsch als Muttersprache spricht. Zugleich ist Deutsch nach Englisch die am häufigsten gewählte Fremdsprache - gleichauf mit Französisch. Jedoch kritisierte Limbach zugleich die Sprachpolitik in Deutschland.

"Drastisch ausgedrückt gibt es die Bundesrepublik kulturpolitisch und sprachpolitisch nicht", sagte auch Germanistikprofessor Konrad Ehlich. Trotz der Allgegenwärtigkeit von Sprache in der Diskussion um Sprachtests und Rechtschreibreform gebe es in der Politik ein mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung von Sprache.

Auch die Deutschen sollten selbstbewusster mit ihrer Sprache auftreten. "Sprachpolitik bedeutet auch: Wir machen uns bemerkbar", sagte Katharina von Ruckteschell, die dem weltweiten Projekt "Die Macht der Sprache" als Projektleiterin vorsteht.

Mit dem Projekt versucht das Goethe-Institut zur Zeit, die Rolle und die Bedeutung von Sprache in einer globalisierten Welt zu beleuchten.

"Die Macht der Sprache" wird federführend veranstaltet vom Goethe-Institut und dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft. Das Projekt ist weltweit angelegt und besteht aus Ausstellungen, mehreren Wettbewerben und Diskussionsveranstaltungen. Dabei wird in verschiedenen Städten von Moskau bis Dakar unter anderem über Mehrsprachigkeit, Identifikation durch Sprache und die Bedeutung von Sprache für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft debattiert. Zum Abschluss ist vom 14. bis 16. Juni 2007 ein Festival-Kongress in der Berliner Akademie der Künste geplant.

(ap)
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