Studenten-Leben Der letzte Tag vor den Ferien

Der letzte Tag vor den Sommerferien war in der Schulzeit immer der schönste Tag. Schon zwei Wochen davor nahm kein Schüler mehr den Unterricht besonders ernst, die letzten Stunden bestanden zum Großteil aus gemeinsamen Frühstücks- und Filmstunden. Schade, dass diese Zeit endgültig vorbei ist. In einem Seminar fertigt keiner mehr eine Liste an, die festhält, wer welche Leckereien und welche DVDs mitbringt.

Auch der letzte Tag vor den Sommersemesterferien gestaltet sich etwas anders als noch zur Schulzeit. Es gibt schließlich keinen letzten Gong, der einen in die Ferien entlässt. Viele Studenten sitzen noch in der Bibliothek und lernen. Es bricht keine große Euphorie darüber aus, dass man jetzt drei Monate vorlesungsfreie Zeit hat. Vielmehr fühlt es sich an, als würde alles langsamer werden, die Atmosphäre ist ruhiger.

Keiner hetzt an einem vorbei, um die letzten Bücher noch vor Ablauf der Frist abzugeben oder einen guten Platz in der Bibliothek zu ergattern. Man trifft noch Kommilitonen, spricht über die nächste Party und die Urlaubspläne.

Früher war die Devise: so schnell wie möglich weg vom Schulgebäude und ab in die Freiheit. Dieses Jahr ist mir erst zu Hause klargeworden, dass die freie Zeit endlich beginnt. Es fehlt eben der vertraute Gong der letzten Unterrichtsstunde.

(RP)
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