Hochschule Niederrhein Theorie und Praxis im Doppelpack

Wesel · An der Hochschule Niederrhein können Chemie-Studenten frühzeitig in die Arbeitswelt hineinschnuppern.

 Frühzeitig Praxisluft schnuppern und mit Arbeitgebern der Region in Kontakt kommen können Studierende im Rahmen des neuen Programms.

Frühzeitig Praxisluft schnuppern und mit Arbeitgebern der Region in Kontakt kommen können Studierende im Rahmen des neuen Programms.

Foto: Altana

In welche Positionen kann ich nach meinem Studium eigentlich einsteigen? Was erwarten Arbeitgeber von Absolventen? Und welchen Weg sind Alumni meiner Hochschule in einem Unternehmen gegangen? Antworten auf Fragen gibt es an der Hochschule Niederrhein für die Teilnehmer des neuen Studienbegleitprogramms. Es ist am Fachbereich Chemie mit dem Spezialchemiekonzern Altanain Wesel gestartet. Es bietet derzeit acht Studierenden die Möglichkeit, neben dem Bachelor- oder Masterstudium das Unternehmen mit Konzernzentrale in Wesel und über 52 Produktionsstätten weltweit umfassend kennenzulernen.

Frederik Peters ist einer der ersten Teilnehmer des Programms. Er studiert im ersten Semester Chemieingenieurwesen und hat vorher schon eine Ausbildung im Bereich Lacktechnik bei der Altana-Tochtergesellschaft BYK-Chemie absolviert. „Kontakte in die Chemie-Industrie sind natürlich super wichtig“, sagt der 22-Jährige. „Und Altana ist ein großer Spezialchemiekonzern. Das Programm ermöglicht es uns, Kontakt zu den Personalern ebenso wie zu den Mitarbeitern aufzunehmen, also schon im Studium ein Netzwerk aufzubauen. So erfährt man viel darüber, welche Position man nach dem Abschluss anstreben kann.“ Auch Praktika oder Abschlussarbeiten bei Altana sind für die Studierenden möglich.

Um am Studienbegleitprogramm teilzunehmen, hat Frederik Peters sich schriftlich mit einem Motivationsschreiben beworben; anschließend wurde er zu einem Assessmentcenter eingeladen. „Dort mussten wir dann verschiedene Aufgaben lösen – und natürlich ist es auch gut, dass man so etwas nun schon vor der späteren Job-Bewerbung mitgemacht hat.“ Fünf Bachelor- und drei Masterstudierende aus dem Studium Chemieingenieurwesen mit Schwerpunkt Lacktechnologie oder Instrumentelle Analytik schafften schließlich den Sprung in das Programm.

Für die Hochschule ist das Programm ein weiterer Schritt, um die Studierenden mit noch stärkerem Praxisbezug auszubilden und die Kompatibilität der Studiengänge mit dem regionalen und bundesweiten Arbeitsmarkt sicherzustellen. „Wir bieten damit unseren Studierenden die Chance, schon während des Studiums in direkte Interaktion mit einem weltweit aktiven Unternehmen der Region zu treten“, sagt Hochschulpräsident Professor Hans-Hennig von Grünberg, der selbst Initiator des Projekts ist. „Das bringt ihnen wertvolle praktische Erfahrungen und später einen Vorsprung auf dem Arbeitsmarkt.“

Der Kontakt zwischen Altana und der Hochschule Niederrhein ist schon seit Jahren eng. Viele Alumni arbeiten inzwischen in Wesel oder an anderen Standorten der Altana-Gruppe, der erste Schritt ins Unternehmen wurde hierbei oft durch Praktika oder gemeinsame Abschlussarbeiten gemacht. „Die Hochschule Niederrhein gehört in Deutschland zu den Top-Adressen bei denen der Nachwuchs praxisorientiert für die Lack- und Lackrohstoffindustrie ausgebildet wird“, sagt Andrea Pfister, verantwortlich für das Corporate Recruiting bei Altana.

„Wir möchten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Studienbegleitprogramms ein realistisches Bild von den Einsatzfeldern nach dem Ende ihres Studiums vermitteln. Dazu gehört es, Praxisluft zu schnuppern, Netzwerke zu Forschern und Entwicklern zu knüpfen und theoretische Erkenntnisse mit Praxiserfahrung zu verbinden.“ Inzwischen haben die Studierenden bereits das Werk und die Labore am Standort in Wesel im Rahmen einer Kick-Off Veranstaltung besucht und sich dort mit Mitarbeitern ausgetauscht. „Vor allem der typische Werdegang von Alumni der Hochschule, die inzwischen bei Altana eingestiegen sind, war sicherlich interessant“, sagt Pfister.

Für die Zukunft sind Exkursionen zu weiteren Altana-Standorten geplant, ebenso wie der Besuch einer Fachmesse samt Treffen am dortigen Stand des Chemieunternehmens. Grundsätzlich sei das Studienbegleitprogramm ein gutes Kennenlernen für beide Seiten. „Die Studierenden können frühzeitig Kontakte aufbauen und sich ausprobieren. So wissen sie besser, wohin sie nach dem Abschluss möchten, und was sie in der Industrie erwartet“, sagt Andrea Pfister. Schülern aus ganz Deutschland könne das Programm außerdem signalisieren: Durch die guten Kooperationen mit der Industrie stünden den Studierenden der Hochschule Niederrhein zahlreiche Arbeitsplatz-Möglichkeiten offen. „Die Nähe zu möglichen Arbeitgebern ist hier wirklich stark.“

Für besonders engagierte Studierende gibt es im Rahmen des Studienbegleitprogramms übrigens zusätzliche individuelle Fördermöglichkeiten, etwa die finanzielle Förderung durch das Deutschlandstipendium, das Absolvieren eines Praktikums oder das Schreiben einer Abschlussarbeit an einem der Standorte der Altana-Gruppe.

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