Mehr Unterricht für alle Schüler Abitur in zwölf Jahren

Düsseldorf (rpo). Die Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen ab dem Schuljahr 2005/2006 in nur noch zwölf Jahren zum Abitur geführt werden. Ein entsprechendes Modell präsentierte Ministerpräsident Peer Steinbrück am Dienstag in Düsseldorf gemeinsam mit Schulministerin Ute Schäfer. Die ersten Schüler, die nach dem neuen Modell ihr Abitur machen, verlassen danach im Jahr 2013 die Schule. Allerdings soll für Quereinsteiger weiter das Abitur nach 13 Jahren möglich bleiben. Die Besonderheit am NRW-Modell ist, dass an allen weiterbildenden Schulen, also auch an Real-, Haupt- und Gesamtschulen, in den Klassen 5 bis 10 die Unterrichtszeit schrittweise ausgedehnt wird. Im Schnitt sind dafür pro Jahr 1500 zusätzliche Lehrerstellen erforderlich.

Steinbrück sprach von einem "bundesweit bemerkenswerten Konzept", das für die Wohlstandsentwicklung und die Innovationsfähigkeit des Landes "entscheidende Bedeutung" habe.

Laut Schäfer wird an den Gymnasien die Zahl der Wochenstunden bis zum Abitur von derzeit 272 auf 260 reduziert, allerdings dann kompromiert auf acht Jahre.

Die Schulzeitverkürzung wird einhergehen mit einer "Durchforstung und Entschlackung" der bestehenden Lehrpläne, wie Steinbrück betonte. An den anderen Schulformen und damit für 75 Prozent aller Schüler wird die Unterrichtszeit von derzeit 179 auf 188 Wochenstunden bis Klasse 10 erhöht.

Gegenfinanziert wird der Mehrbedarf an Lehrern durch den Verzicht auf Stellenstreichungen, die im Zuge sinkender Schülerzahlen möglich wären. Im ersten Jahr, wenn in der Klasse 5 die Stundentafel um eine Stunde erhöht wird, rechnt das Land mit einem Mehrbedarf von 250 Lehrern. In der Ausbaustufe im Jahr 2012/2013 werden es 3400 sein.

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