Jagd soll schrittweise komplett verboten werden Australien hat Vorschlag zur Rettung der Wale

Adelaide (RPO). Australien will die Jagd auf Wale schrittweise komplett verbieten lassen. Ausgenommen sein soll lediglich der traditionelle Walfang der Aborigines, wie Umweltminister Peter Garrett am Donnerstag erklärte.

Einen entsprechenden Vorschlag reichte die Regierung bei der Internationalen Walfangkommission (IWC) ein. Vorgesehen ist demnach, den Walfang unter die Kontrolle des IWC zu stellen, so dass einzelne Länder für wissenschaftliche Zwecke keine Ausnahmen mehr zulassen können.

Das seit 1986 geltende Verbot des kommerziellen Walfangs wird durch die Jagd zu Forschungszwecken unterlaufen. Allein Japan erlegt jedes Jahr Hunderte der Meeressäuger. Australien hat der Regierung in Tokio eine Frist bis November gesetzt, ihren Walfang in der Antarktis einzustellen und damit gedroht, andernfalls den Internationalen Strafgerichtshof einzuschalten.

Über den australischen Vorschlag soll kommende Woche bei einem IWC-Treffen in Florida beraten werden. Vorgesehen ist darin ein Ende des Walfangs in der Antarktis binnen fünf Jahren, weltweit soll die Jagd "in einem vernünftigen Zeitraum" auslaufen. Von der Kommission selbst vorgebrachte Pläne, eine begrenzte Anzahl von Walen zur Tötung zuzulassen, werde seine Regierung nicht akzeptieren, sagte Garrett.

Die IWC will damit die Jagd zu Forschungszwecken unter Kontrolle zu bringen. Weltweit hat sich die Zahl der getöteten Tiere von 300 im Jahr 1993 auf zuletzt rund 3.000 verzehnfacht.

(apd/top)
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