Erste Ausstellung über den Pharao in Europa seit mehr als 20 Jahren Ausstellung über Tutanchamun kommt nach Basel

Basel (rpo). Wer das Wort Ägypten hört, denkt unweigerlich an die Pyramiden. Und beim Stichwort Pharao kommt einem meist der Name des berühmtesten Pharaos überhaupt in den Sinn: Tutanchamun. Nach mehr als 20 Jahren eröffnet in Basel wieder eine Ausstellung auf europäischen Boden, die wertvolle Exponate aus der Grabkammer des Herrschers zeigt.

<P>Basel (rpo). Wer das Wort Ägypten hört, denkt unweigerlich an die Pyramiden. Und beim Stichwort Pharao kommt einem meist der Name des berühmtesten Pharaos überhaupt in den Sinn: Tutanchamun. Nach mehr als 20 Jahren eröffnet in Basel wieder eine Ausstellung auf europäischen Boden, die wertvolle Exponate aus der Grabkammer des Herrschers zeigt.

Tutanchamun bestieg den Thron schon als Kind, starb aber noch im Jugendalter. Mehr als eine Fußnote wäre über den ägyptischen Pharao wohl nicht in den Geschichtsbüchern aufgetaucht, hätte es da nicht die sagenhafte Entdeckung seiner Grabstätte im Tal der Könige vor gut 80 Jahren gegeben. Sie machte Tutanchamun zum berühmtesten Herrscher des ägyptischen Reichs.

Am 7. April eröffnet im Antikenmuseum Basel die Ausstellung "Tutanchamun - das Goldene Jenseits - Grabschätze aus dem Tal der Könige". Zu sehen sind dann 50 Stücke aus der einzigartigen Grabkammer Tutanchamuns sowie 70 Exponate aus weiteren Königsgräbern. Fehlen wird nur die weltbekannte goldene Totenmaske des juvenilen Herrschers. Sie gilt in Ägypten inzwischen als Nationalheiligtum und darf das Land nicht mehr verlassen.

Der Nachbau der Grabkammer mit Reproduktionen der Original-Fresken könnte den 500.000 erwarteten Besuchern in Basel eine Ahnung verschaffen, was der britische Forscher Howard Carter bei der Öffnung der Gruft im November 1922 empfunden haben muss. Seine Entdeckung gilt als bedeutendster archäologischer Fund überhaupt: Sie führte zu einem beispiellosen weltweiten Interesse an der Vergangenheit.

Goldener Schrein als Hauptattraktion

Eine der Hauptattraktionen der Basler Ausstellung ist der Goldene Schrein, eine reich verzierte hölzerne, mit Blattgold ausgeschlagene Truhe. Zahllose winzige Reliefs stellen Episoden aus dem Leben des Pharaos und seiner Gemahlin Anchesenamun dar, das rund 3.500 Jahre zurück liegt. Die nur 50 Zentimeter hohe Kiste führt die hohe Kunst zur Zeit der 18. Dynastie von 1570 bis 1293 vor Christi eindrucksvoll vor Augen.

Ein weiteres Glanzstück ist ein 39,5 Zentimeter langer so genannter Bettsarg aus Gold. Er zeigt den König mit über der Brust gekreuztem Hirtenstab und Dreschflegel; den Insignien des Gottes Osiris, mit dem Tutanchamun verglichen wurde. Der Miniatursarg - einer von Vieren in der Gruft - enthielt eines der Organe des Pharaos, die ihm während der Einbalsamierung entnommen worden waren.

Spielbrett und Trompete im Grab

Das Grab Tutanchamuns zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen des ägyptischen Reichs, das mehr als dreieinhalb Jahrtausende Bestand hatte. Zum faszinierenden Totenkult der Ägypter gehörte, dass den Verstorbenen auch alles Notwendige und Erbauliche für ihr künftiges Leben mit ins Grab gelegt wurde. Eines der gezeigten Stücke ist ein elfenbeinernes Spielbrett. Auch zwei filigrane silberne Trompeten wurden in seinem Grab entdeckt und werden nun in Basel gezeigt.

Erst nach dreijährigen hartnäckigen Verhandlungen erklärte sich die ägyptische Antikenverwaltung bereit, ihre unermesslichen Schätze an die Schweiz auszuleihen. Damit bei einem etwaigen Flugzeugabsturz nicht die komplette Sammlung verloren gehen könnte, wurde sie auf zwei Flugzeuge verteilt. Beide landeten schon am 7. März sicher in der Schweiz. 23 Jahre zuvor war die letzte europäische Tutanchamun-Ausstellung in Deutschland zu sehen.

Laut Peter Blome, dem Direktor des Antikenmuseums Basel, war es eine Mischung aus Verrücktheit, Hartnäckigkeit und guten Beziehungen, die die Ausstellung ermöglichte. Bis zum 3. Oktober sind die Originalfundstücke in Basel zu sehen. Noch sei offen, sagte Blome, ob die Ausstellung anschließend in die USA, nach Japan und möglicherweise nach China weiterreisen werde.

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