Studie Auf Diät gesetzte Affen haben kein längeres Leben

Baltimore · Auch eine jahrelange Diät kann das Leben nicht verlängern. Das ist das Fazit einer Langzeitstudie des National Institute on Aging (NIA) mit Rhesusaffen, die 1987 begonnen hat.

Die Affen auf Diät sind zwar dünner gewesen als die Kontrolltiere, und es traten bei ihnen einige Alterskrankheiten etwas später ein. Die asketisch lebenden Affen hätten insgesamt nicht länger gelebt als die anderen, schreiben die Forscher um den Gerontologen Rafael de Cabo in der Zeitschrift "Nature". "Weder Männchen noch Weibchen profitierten von der Kalorienreduktion."

Nichtsdestotrotz habe es Super-Greise in der Untersuchungsgruppe gegeben: Von den Tieren, die spät auf Diät gesetzt wurden, lebten vier länger als 40 Jahre; in der Kontrollgruppe gelang das einem Tier. Wenn die Primaten in Gefangenschaft leben und genug zu futtern bekommen, werden sie im Durchschnitt 27 Jahre alt. "Die Kalorienreduktion hat aber weder die durchschnittliche noch die maximale Lebensspanne erhöht. Diese Affen scheinen von der exzellenten Pflege profitiert zu haben."

In einer ersten Untersuchungsgruppe waren die Tiere zu Beginn der Studie 16 bis 23 Jahre alt. In einer zweiten Gruppe wurden 86 Rhesusaffen ab einem Alter von einem bis 14 Jahren beobachtet: Von 40 auf Diät gesetzten Tieren seien bislang acht (20 Prozent) an Alterskrankheiten gestorben, von den 46 nicht hungernden Tieren elf (24 %).

Dennoch: Umsonst war das Hungern nicht. Die Diät habe nämlich Vorteile für die Gesundheit gebracht. Die wenig fressenden Tiere bekamen zum einen später Alterskrankheiten. Zum anderen sei unter den mageren Tieren aus der jüngeren Gruppe auch die Immunantwort auf eine Entzündung in der Mundhöhle besser gewesen, und Krebs sei seltener aufgetreten. Das Team verweist jedoch darauf, dass seine Ergebnisse einer anderen Affen-Studie widersprechen.

(RP)
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