Nasale Töne weniger beliebt Auch helle Männerstimmen können attraktiv sein

Frankfurt/Main (RPO). Nasale Töne in der Stimme machen Männer unattraktiv. Außerdem kommen Männerstimme nicht unbedingt umso besser an, wenn sie besonders tief sind. Eine phonetische Studie der Universität Frankfurt am Main hat ergeben: Das Auf und Ab in der Sprachmelodie ist entscheidend.

 Schadenfreude ist nicht nur die angeblich schönste Freude, sie ist auch eine wichtige Freude.

Schadenfreude ist nicht nur die angeblich schönste Freude, sie ist auch eine wichtige Freude.

Foto: CP, AP

Die Wissenschaftlerin Vivien Zuta bat Probandinnen zunächst, einen Sprecher nach dem Klang seiner Stimme zu bewerten. Anschließend sollten sie Vermutungen über sein Äußeres anstellen. Ergebnis: Der Sprecher mit der höchsten Stimme wurde von über 80 Prozent der Hörerinnen als stimmlich eindeutig attraktiv bewertet.

Gleichzeitig beschrieben die Probandinnen das optische Bild sehr ähnlich dem tatsächlichen Aussehen des Sprechers. So sagten mehr als 70 Prozent der Frauen korrekterweise voraus, dass der Sprecher grüne Augen habe, obwohl nur eine Minderheit der Erdbevölkerung grüne Augen hat. Auch der Kleidungsstil, Größe und Bildungsgrad stimmten weitgehend überein.

Ein Sprecher hingegen, der ansonsten optisch stets als attraktiv bewertet wurde, erhielt für den rein akustischen Eindruck die Bewertung "weniger attraktiv". Gleichzeitig vermuteten die Probandinnen, er sei klein und habe wenig Haar, kleide sich schmuddelig und habe deutliches Übergewicht. Demnach könne die Attraktivität der Stimme den Gesamteindruck eines Menschen deutlich verändern - sowohl positiv, als auch negativ, heißt es weiter.

Laut Studie nehmen auf die Attraktivität einer Stimme verschiedene Faktoren Einfluss, unter anderem die Sprechgeschwindigkeit und das Pausen- und Hesitationsverhalten - also die Häufigkeit, mit der die Rede durch Laute wie "äh" und "eh" unterbrochen wird.

Ein Anstieg in der Sprachmelodie lässt den Sprecher für Frauen attraktiver erscheinen, während gelegentliche nasale Laute die Attraktivität deutlich mindern.

Die Ergebnisse der Studie gelten aber nur für eine deutsche Hörerin, gab die Universität Frankfurt am Main zu bedenken.

(afp)
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