Als der Orient noch ein Sehnsuchtsort war

Roman Er findet keinen Schlaf. Der Musikwissenschaftler Franz Ritter hat erfahren, dass er womöglich bald sterben muss. Nun senkt sich die Nacht über seine Heimatstadt Wien. Doch seine Gedanken wandern ruhelos zurück zu all den Reisen nach Istanbul, Beirut, Damaskus, Aleppo, Palmyra, die er als Musikforscher und Orientalist unternommen hat. Diese Reisen waren auch Versuche der Annäherung an Sarah, eine Orientalistin, die ihn in diese Welt gelockt hat und nun als Lichtfigur in seiner Nacht erscheint.

Roman Er findet keinen Schlaf. Der Musikwissenschaftler Franz Ritter hat erfahren, dass er womöglich bald sterben muss. Nun senkt sich die Nacht über seine Heimatstadt Wien. Doch seine Gedanken wandern ruhelos zurück zu all den Reisen nach Istanbul, Beirut, Damaskus, Aleppo, Palmyra, die er als Musikforscher und Orientalist unternommen hat. Diese Reisen waren auch Versuche der Annäherung an Sarah, eine Orientalistin, die ihn in diese Welt gelockt hat und nun als Lichtfigur in seiner Nacht erscheint.

Der französische Schriftsteller und Orientalist Mathias Enard hat seinen mit enzyklopädischem Wissen vollgesogenen Roman "Kompass" tief in Wehmut getaucht. Von einem Totenbett aus lässt er einen Orient lebendig werden, der einst ein Sehnsuchtsort für Europäer war. Gerade in Zeiten dauernder Krisenberichterstattung aus dieser Region ist es eine Wohltat, diesem Orient wieder als reichem Kulturraum zu begegnen. Dorothee Krings

(RP)
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