Persönlich: Uschi Glas Alles andere als ein Schätzchen

Die Schauspielerin war das Leinwandgesicht der 68er - konnte sich aber mit deren Gedankengut nicht anfreunden.

Ein Striptease auf dem Polizeirevier im Film "Zur Sache, Schätzchen" machte sie zu einem der prominenten Aushängeschilder der 68er - dabei schlummerte in Uschi Glas alles andere als eine Revoluzzerin. Weder ließ sie die Hüllen im Film ganz fallen, noch hegte sie besondere Sympathien für das Gedankengut ihrer Generation. Es sei nicht besonders demokratisch zugegangen damals, erzählte die 74-Jährige später. Wenn man nicht auf einer Linie lag mit den doch extremen 68ern, sei man schnell draußen gewesen. Und ein Kommunardenleben an der Seite von Langhans und Konsorten wäre für sie schon gar nicht in Frage gekommen.

Stattdessen wandte sie sich bald der CSU und Franz-Josef Strauß zu, machte nie einen Hehl aus ihrer konservativen Gesinnung. Auch Helmut Kohl sprang sie später in der Schwarzgeldaffäre mit einer Spende bei. Privat lautete ihr Credo stets: keine Skandale, keine Affären, keine Allüren. Dennoch gab es Rückschläge: Im Jahr 2002 scheiterte ihre Bilderbuchehe mit Bernd Tewaag, der Rosenkrieg wurde öffentlich ausgetragen. Sorgen bereitete auch Sohn Benjamin, der eine Haftstrafe absitzen musste. Und die von der Schauspielerin vermarktete Hautcreme wurde von der Stiftung Warentest als mangelhaft bewertet - negative Schlagzeilen inklusive.

Aus dem Konzept bringen ließ sich die dreifache Mutter dadurch nicht, zumindest nicht dauerhaft. Sie engagiert sich weiter für Kinder mit dem Verein BrotZeit und für andere soziale Projekte, und sie steht weiter regelmäßig vor der Kamera, zuletzt in "Fack ju Göthe 3". Die 68er waren für sie vor allem: ein Irrweg.

(RP)
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