Aus präkolumbischer Zeit 2000 Jahre alte Grabstätte in Mexiko entdeckt

Mexiko-Stadt · Im Westen Mexikos legen Forscher eine Grabstätte aus präkolumbischer Zeit frei. Neben fast 30 Skeletten finden Archäologen viele Grabbeigaben. Offenbar handelt es sich bei den Toten um Mitglieder der Elite der damaligen Kultur.

 In der freigelegten historischen Grabstätte sind Gebeine von 28 Kindern und Erwachsenen sowie zahlreiche Keramiken entdeckt worden.

In der freigelegten historischen Grabstätte sind Gebeine von 28 Kindern und Erwachsenen sowie zahlreiche Keramiken entdeckt worden.

Foto: dpa, hpl

Archäologen haben in der westmexikanischen Stadt Colima (Bundesstaat Colima) eine bis zu 2500 Jahre alte historische Grabstätte freigelegt.

 Der Zugang zur Grabhöhle führt über einen senkrechten Schacht von 1,20 Meter Tiefe, der mit Mörtel ausgekleidet ist. Eine solche Bauweise war zuvor aus der Region nicht bekannt.

Der Zugang zur Grabhöhle führt über einen senkrechten Schacht von 1,20 Meter Tiefe, der mit Mörtel ausgekleidet ist. Eine solche Bauweise war zuvor aus der Region nicht bekannt.

Foto: dpa, hpl

Bei der Ausgrabung seien Gebeine von etwa 28 Kindern und Erwachsenen sowie zahlreiche Keramiken entdeckt worden, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte am Montag mit.

Möglicherweise handelt es sich bei dem insgesamt 114 Quadratmeter großen Areal um eine Familienkrypta, die immer wieder benutzt wurde. Die Bestatteten gehörten vermutlich einer hohen sozialen Schicht an.

Die Knochen aus der Hauptkammer stammen von zehn Menschen und werden auf die ersten 500 Jahre nach Christus datiert, wie der Archäologe Marco Zavaleta Lucido erklärte. Unter den Grabbeigaben seien Teller, Töpfe, Räuchergefäße sowie Vasen in Hundeform gewesen.

Unbekannte Bauweise

Benachbart fanden die Forscher bisher 16 weitere Grabstätten, zwei davon waren als Doppelgräber angelegt. Die dort freigelegten Knochen datieren die Wissenschaftler auf das 6. Jahrhundert vor Christus.

"Zuerst haben wir nur Hinweise auf das Grab entdeckt - Steine, mit denen der Zugang verschlossen wurde", sagte Zavaleta. "Dann haben wir Keramikteile gefunden. Das hat uns veranlasst, unsere Forschung zu vertiefen." Der Zugang zur Grabhöhle führt über einen senkrechten Schacht von 1,20 Meter Tiefe, der mit Mörtel ausgekleidet ist. Eine solche Bauweise war zuvor aus der Region nicht bekannt.

"In einem der Doppelgräber haben wir die sterblichen Überreste von Kindern entdeckt, die mit fünf bis acht Jahren gestorben sind", sagte Zavaleta. "Das zweite enthält Skelette von zwei Erwachsenen, die zum Zeitpunkt ihres Todes etwa 40 Jahre alt waren. Die Frau wurde noch einmal bewegt, um den Körper eines Mannes neben sie zu betten."

(dpa/csr/jco/csi)
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