Mönchengladbach/Witten Wird Wittener Satanist in diesem Monat freigelassen?

Mönchengladbach/Witten · Mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen hatte Daniel R. im Juni 2001 gemeinsam mit seiner damaligen Frau in Witten seinen Arbeitskollegen getötet. "When Satan lives" (Wenn Satan lebt) schrieb das Paar mit Blut ans Fenster seiner Wohnung. Daniel R. wurde nach der bestialischen Tat zu 15 Jahren, seine Ex-Frau zu 13 Jahren verurteilt.

Nach über 13 Jahren Haft und Psychiatrie könnte Daniel R. noch in diesem Monat vorzeitig entlassen werden. Vor dem Landgericht Mönchengladbach fand gestern eine Anhörung mit Sachverständigen, Daniel R. und seinem Verteidiger statt. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen. Der Beschluss wird aber noch für diesen Monat erwartet. Das Landgericht Mönchengladbach ist zuständig, weil Daniel R. zurzeit in der Forensik in Viersen ist.

In der Wohnung des Paars, das mittlerweile geschieden ist, waren nach der Tat zahlreiche satanistische und rechtsradikale Symbole gefunden worden, wie umgedrehte Kreuze, Totenschädelattrappen und SS-Runen. Im Prozess erklärten der damals 25-jährige Daniel R. und seine Frau, dass der Teufel sie zu dem Mord getrieben habe. Ein Gutachter bescheinigte beiden eine narzisstische Persönlichkeit. Deshalb gingen die Richter von verminderter Schuldfähigkeit aus.

Während die Frau schon länger frei ist, wurden die Anträge von Daniel R.'s Anwalt auf vorzeitige Entlassung in den Jahren 2011 und 2013 abgelehnt. In der Zwischenzeit hat der mittlerweile 38-Jährige aber an einer Therapie teilgenommen, die er lange verweigert hatte. Und nicht nur ein Gutachter soll ihm bescheinigt haben, dass keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. Daniel R. soll mittlerweile einen neuen Namen angenommen haben und der Kirche beigetreten sein.

(gap)
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