Kein Schadenersatz für Verwüstungen Wildsau raste in Wohnzimmer

Celle (rpo). Sitzt man harmlos auf dem Sofa und wird von einer 70-Kilo schweren Wildsau angefallen. Kein Witz, sondern einer Frau aus Wathlingen in Niedersachsen wirklich passiert.

<P>Celle (rpo). Sitzt man harmlos auf dem Sofa und wird von einer 70-Kilo schweren Wildsau angefallen. Kein Witz, sondern einer Frau aus Wathlingen in Niedersachsen wirklich passiert.

Die Attacke einer Wildsau im Wohnzimmer einer Frau aus Wathlingen in Niedersachsen bleibt ungesühnt. Die 66 Jahre alte Hausbewohnerin erhält weder Schmerzensgeld noch Schadenersatz. Das Oberlandesgericht Celle (OLG) wies die Klage der Frau gegen den Jagdpächter ab, teilte das Gericht am Freitag auf Anfrage mit.

Der Mann hatte in der Nähe eine Jagd veranstaltet. Das OLG entschied, den Jagdpächter treffe keine Schuld. Es sei nicht erkennbar, welche Vorkehrungen er bei der Jagd hätte treffen können, um ein Entwischen des Tieres zu verhindern. Außerdem sei fraglich, ob das Tier tatsächlich aus dem Revier des beklagten Pächters floh (Aktenzeichen: 9 U 12/03).

Die Bache war im Herbst 2000 durch die geschlossene Terrassentür gerast und zu der Frau aufs Sofa gesprungen. "Das war alles lebensgefährlich", hatte der Ehemann vor Gericht gesagt. Das 70 Kilo schwere Tier verwüstete mehrere Räume der Wohnung und verletzte die 66-Jährige. Diese forderte für alle Sachschäden 20 000 Euro Schadenersatz von dem Jagdpächter. 6000 Euro wollte sie für den Schrecken, einen verlorenen Zahn, Rückenschmerzen und Albträume einfordern. Das OLG war jedoch der Auffassung, dass es dem Jagdpächter kaum möglich gewesen sei, Wohngebiete in einem Radius von zwei Kilometern gegen derartige Vorfälle zu sichern.

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