Leipzig Wer macht jetzt den Gottschalk? Das Geheimnis ist gelüftet: Hape Kerkeling wird nicht Nachfolger von Thomas Gottschalk. Der 46-J

Leipzig · Kaum eine Frage beschäftigt Fernsehdeutschland derzeit so sehr wie diese: Wer wird Thomas Gottschalk als Moderator von "Wetten, dass..?" folgen? Seit Samstagabend steht fest: Hape Kerkeling wird es nicht. "Ich möchte es nicht", antwortete der 46-jährige Komiker kurz und knapp, als Gottschalk ihn um kurz nach 22 Uhr auf der "Wetten, dass..?"-Couch in der Leipziger Messehalle noch einmal danach fragte. "Nein, ich werde es nicht machen", wiederholte er.

Bereits zu Beginn der dreistündigen Sendung hatte Kerkeling in der Verkleidung des von ihm erfundenen Journalisten Horst Schlämmer die Absage angedeutet: "Der Kerkeling, die Hackfresse, der wird es nicht machen." Kerkeling – nun ohne Verkleidung – erklärte später in der Sendung, zwar sei er geschmeichelt, dass sich viele der Fernsehzuschauer ihn als Gottschalk-Nachfolger vorstellen könnten. Seine Absage begründete er mit Zukunftsplänen, die sich nicht mit der Moderation der größten Unterhaltungsshow im deutschen Fernsehen vereinbaren ließen: "Ich will ein neues Buch schreiben, einen Film und Dokumentationen drehen – das könnte ich dann alles nicht mehr machen."

Gottschalk erklärte, er könne mit der Entscheidung leben. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut bedauerte die Absage: "Es ist schade, dass er das Angebot nicht annimmt, aber ich respektiere seine Entscheidung und ihre Begründung." Kerkeling habe ihm seinen Entschluss vor der Sendung mitgeteilt. Damit steht fest: Das ZDF hat keinen Nachfolger als Moderator für ihr letztes Flaggschiff der Fernsehunterhaltung.

Kerkeling gehörte von Anfang an zu den Top-Favoriten für die Gottschalk-Nachfolge, auch wenn es dafür nie eine offizielle Bestätigung gab. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut bezeichnete den 46-jährigen zuletzt als seine erste Wahl. Die Entscheidung über die Nachfolge soll nicht vor der letzten von Gottschalk moderierten "Wetten, dass..?-Ausgabe am 3. Dezember fallen, erklärte Bellut. Danach soll es erstmal eine Pause der Show geben, um das Format mit dem neuen Moderator weiterzuentwickeln.

Auf die Frage von Komiker Otto Waalkes, der in Leipzig mit auf der Couch saß, wie es denn nun überhaupt weitergehe mit der Show, ließ sich Gottschalk nur entlocken: "Es gibt Alternativen." Bei seinem Auftritt als Horst Schlämmer hatte sich Kerkeling zwei dieser Alternativen bereits vorgeknöpft: Den Jörg Pilawa möge er zwar, "aber ,Wetten, dass..?' als dreistündiges Quiz?" Das könne er sich nur schwer vorstellen. Und über Stefan Raab sagte er: "Er ist Rheinländer, und wir haben den gleichen Zahnarzt."

Also doch Jörg Pilawa? Bellut hatte ihn vor zwei Jahren von der ARD an den Mainzer Lerchenberg geholt. Zwar sei ihm eine Option auf die "Wetten, dass..?"-Nachfolge zugesichert worden. Doch Pilawa ließ verlauten, dass er dafür nicht zur Verfügung stehe. Damit bleiben nur noch Außenseiter übrig. Thomas Bellut schwant bereits, dass das Erbe für einen allein von ihnen zu wuchtig sein könnte – und denkt über ein Moderatoren-Duo nach.

(RP)
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