Köln Wenn Manager von Schülern lernen

Köln · Gymnasiasten aus Köln zeigen Führungskräften, wie Social Media funktioniert.

Kann ein 16-Jähriger einem Manager der Führungsebene etwas beibringen? Hinter der Frage verbirgt sich das Projekt "Jung.digital.innovativ" der Rheinischen Fachhochschule (RFH) in Kooperation mit dem Kölner Dreikönigsgymnasium, das gestern zu Ende ging. In dem Reverse Mentoring-Programm (Umgekehrtes Lehren) erklärten Schüler des Informatik-Leistungskurses Managern namhafter Unternehmen ihre Sicht auf die sozialen Medien. Wie funktioniert Marketing auf Facebook? Wie nutze ich Whatsapp im Unternehmen? Was tun bei Shitstorms? Zum Abschluss wurde den Schülern von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) das METIS-Zertifikat des Europa-Instituts für Erfahrung und Management der RFH verliehen.

Das Projekt kam gut an. Frederik Schmeißer (17), Schüler des Dreikönigsgymnasiums, war überrascht von der lockeren und positiven Atmosphäre in den Unternehmen. "Ich hatte nicht erwartet, dass Manager so locker sind", sagt Schmeißer. Er traf den Kommunikationschef von Porsche. Auch Barbara Wachten, Schulleiterin des Gymnasiums lobt die Gespräche: "Die Schüler konnten auf Augenhöhe mit der Vorstandsebene diskutieren. Einige haben sogar Stellen angeboten bekommen."

In den Unternehmen wird nun gehandelt. "Wir wollen in Kürze starten, unsere Werksstudenten intensiver mit der Führungsebene zu verbinden", sagt Stefan Rahn, Sprecher bei 3M in Neuss. Der Initiator des Programms und Dozent der RFH, Werner Bruns, wünscht sich von der Politik ein Pilotprojekt mit zehn Schulen. "Nie zuvor konnten Erwachsene so viel von jungen Menschen lernen", sagt Bruns.

(cha)
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