Das Fest der Mütter "Weihnachten vereint die Generationen"

Neuss/Langenfeld · Weihnachten ist das Fest der Liebe, Familienmitglieder kommen aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Zwei Mütter erzählen, was für sie am Weihnachtsfest das Wichtigste ist, und was sie für ihre Kinder und Enkel machen.

 Für Angelika Hellingrath bedeutet Weihnachten Liebe, Harmonie, Besinnlichkeit und glückliche Gesichter.

Für Angelika Hellingrath bedeutet Weihnachten Liebe, Harmonie, Besinnlichkeit und glückliche Gesichter.

Foto: Andreas Endermann, RP

Angelika Hellingrath aus Langenfeld scheut vor dem Weihnachtsfest so gut wie keine Mühen. "Ich bin in dieser Beziehung eine Macherin", sagt die 38-Jährige über sich selbst. Die zweifache Mutter schultert in der Vorweihnachtszeit die gesamte Arbeit, um der Familie ein möglichst unvergessliches Fest zu bereiten: Einkaufen, Tisch decken, Kochen. "Gegessen wird ganz klassisch. Braten, Klöße, Rotkohl, wie man das halt so macht", sagt die Langenfelderin.

 Und für Monika Gronover geht es bei Weihnachten um alte Werte, gemütliches und besinnliches Beisammensein im Kreise der Familie.

Und für Monika Gronover geht es bei Weihnachten um alte Werte, gemütliches und besinnliches Beisammensein im Kreise der Familie.

Foto: Andreaas Endermann RP

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, es ist auch das Fest der Mütter. Egal, wo die erwachsenen Kinder auf der Welt leben — sie kommen zu Weihnachten nach Hause zurück, schließlich fühlt man sich nirgendwo geborgener. Für Mütter bedeutet das vor allem eines: viel, viel Arbeit. Alles will perfekt organisiert sein, wenn die Familie zu Besuch kommt. Die mütterliche Fürsorge kennt in der Weihnachtszeit kaum eine Grenze.

"Liebe, Harmonie, Besinnlichkeit und glückliche Gesichter, das ist für mich Weihnachten", sagt Hellingrath. Für Sohn Noah (2), Tochter Dana (5) und natürlich auch ihren Ehemann nimmt die Krankenschwester alle Anstrengungen gerne auf sich. Weihnachten soll alles perfekt sein. Gefeiert wird "ganz traditionell" zu Hause. "Das Fest ist für mich eine Rückbesinnung auf Werte, die im Alltag oftmals verloren gehen", sagt die Krankenschwester. Nächstenliebe, Freundschaft und Teilen, darum gehe es. Das will sie an ihre Kinder weitergeben.

Es geht um alte Werte

Dem pflichtet Monika Gronover aus Neuss bei, obwohl die Kinder der 65-Jährigen längst erwachsen sind. "Weihnachten ist Familienzusammenführung. Alle Generationen sind vereint." Das sei ihr wichtig, sagt Gronover. "Es geht um alte Werte, gemütliches und besinnliches Beisammensein im Kreise der Familie." Die 65-Jährige ist nicht nur dreifache Mutter, sie und ihr Mann sind auch fünffache Großeltern. Viel Stress, könnte man meinen, den aber will sich die ehemalige Buchhalterin, die vor Kurzem in den Ruhestand gegangen ist, nicht mehr machen. Früher, als die eigenen Kinder noch jung waren, sei das anders gewesen, da hat die dreifache Mutter das Weihnachtsfest für die gesamte Familie organisiert. "An Heiligabend habe ich viel Brassel gehabt", sagt die 65-Jährige.

Heute verläuft das Fest ganz anders. Heiligabend verbringt das Ehepaar Gronover beim jüngsten Sohn in Rommerskirchen. Am ersten Weihnachtstag geht es zur ältesten Tochter, die an diesem Tag ihren 40. Geburtstag feiert, erst am zweiten Weihnachtstag sind die Großeltern als Gastgeber an der Reihe. Zu essen gib es dann Racelette. "Jeder bringt etwas mit, alles ganz unkompliziert", erklärt Gronover.

Für ihre fünf Enkel Mats (3), Lisa (1), Benjamin (4), Marlene (1) und Carla (1) ist am zweiten Weihnachtstag trotzdem alles organisiert. Als erstes geht es in den Keller. Dort steht eine Märklin-Eisenbahn, die ihr Mann (67) als Sechsjähriger geschenkt bekam und kontinuierlich erweiterte. Schon heute bauen die Großeltern gemeinsam mit den Enkeln die Krippe auf, danach werden Plätzchen gebacken.

Mit der Christmette beginnt das Programm

Auch Angelika Hellingrath hat das Programm für den Abend längst festgezurrt. Startschuss ist der Besuch der Christmette, danach wird gegessen. "Wir singen auch ein bisschen und lesen etwas aus der Bibel vor", ergänzt die 38-Jährige. "Es macht Spaß, den Kindern Weihnachten nahezubringen und die leuchtenden Augen zu sehen. Die Kinder sind sehr aufgeregt", sagt Hellingrath. "Am Montag habe ich schon den Weihnachtsbaum hingestellt und geschmückt", berichtet die Mutter.

Unterm Baum findet dann die Bescherung statt. "Nach dem Essen schicken wir die Kinder raus, dann schmuggeln wir die Geschenke unter den Baum." Erst wenn die Kinder ins Bett geschickt werden, endet für die 38-Jährige die Arbeit. Am ersten Weihnachtstag geht es dann zu den Schwiegereltern.

Für Monika Gronover beginnen dann erst die Vorbereitungen. Auch wenn sie vorgibt, es ruhiger angehen lassen zu wollen, tut die 65-Jährige viel, um bei Kindern und Enkeln für strahlende Gesichter zu sorgen. "Das gehört doch dazu", entgegnet Gronover mit einem Augenzwinkern. Am Vorabend wird feierlich der Tisch gedeckt, dann holt sie die Hochstühle für die Kleinsten aus dem Keller, und auch der Hund bekommt zum Fest ein "Leckerli". "Weihnachten will man es für die Kinder doch so schön wie möglich machen", sagt Gronover. "Das ist bei Müttern nun mal so."

(RP)
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