Wave-Gotik-Treffen Leder, Latex und Zylinder: Gruftis erobern Leipzig
Leipzig · Einmal im Jahr verwandelt sich die Sachsen-Metropole in ein Mekka für Fetischliebhaber, Cosplayer und Gruftis aus der ganzen Republik. Wer in diesen Tagen durch Leipzig läuft, erlebt eine surreale Welt zwischen viktorianischem London, "Steampunk" und Rokoko.
Leder, Latex und Zylinder: Gruftis erobern Leipzig
Am Freitag begann in Leipzig das Jahrestreffen der dunklen Szene. Bis einschließlich Pfingstmontag ist die Sachsenmetropole fest in der Hand von Gruftis aus aller Welt. Das Kulturprogramm ist diesem Anlass entsprechend angepasst. Auf dem offiziellen Programm des "Wave-Gotik-Treffens" stehen ungewöhnliche Veranstaltungen wie Absinth-Frühstücke, Friedhofsführungen, gotische Gottesdienste und Horror-Lesungen.
Das Festival gilt als eines der weltgrößten Szene-Treffen dieser Art und findet bereits zum 24. Mal statt. Über 20.000 Besucher aus aller Welt werden erwartet.
Das Wave-Gotik-Treffen 2014 in Leipzig
Weil die Szene zu Uniformierung neigt, wird den Besuchern seit Jahren von linken Gruppen immer wieder Rechtsextremismus unterstellt. Im Jahr 2007 kam es am Rande des Treffens zu Ausschreitungen.
Besonders Anhänger des sogenannten "Steampunk" geraten wegen ihren ungewöhnlichen Kostümen immer wieder in die Kritik. Gasmasken, Uniformen und futuristische Gerätschaften geben den Kostümen oft einen militaristischen Anstrich. Die "Steampunk"-Outfits orientieren sich an der Mode des viktorianischen Londons im späten 19. Jahrhundert. Futuristisch-fiktive Applikationen, Gerätschaften und Waffenattrappen, die so aussehen, als würden sie mit Dampf (Englisch: "steam") betrieben, unterscheiden die Kostüme von denen anderer Stilrichtungen der Gothic-Szene.
