SOS eines Schiffes mit Flüchtlingen gibt Rätsel auf War Notruf auf See vorgetäuscht?

Rom (dpa). Ein mysteriöser Notruf auf der Adria hat der italienischen Küstenwache am Wochenende Rätsel aufgegeben. Der SOS-Funkspruch eines unbekannten Schiffes mit angeblich 180 Flüchtlingen an Bord löste am Samstagnachmittag eine Suchaktion aus.

Rettungsteams machten sich vom süditalienischen Hafen Brindisi auf den Weg. Bis Sonntagmittag wurden allerdings keinerlei Spuren des Schiffes entdeckt. Das italienische Fernsehen berichtete, vermutlich hätten Schmuggler absichtlich falschen Alarm gegeben, um die Küstenwache abzulenken und heiße Ware ungestört an Land bringen zu können.

An der Suche beteiligten sich ein Flugzeug, mehrere Hubschrauber und Handelsschiffe. Erste Hinweise auf die Notlage eines Schiffes waren aus Griechenland gekommen, später fingen auch italienische Funker SOS-Signale auf, wie das Fernsehen berichtete. Der Name des Schiffes wurde zunächst mit "Davis" angegeben, angeblich sei es 25 bis 30 Seemeilen östlich von Brindisi in Schwierigkeiten geraten.

Die zwischen Apulien und der albanischen Küste lediglich 80 Kilometer breite Adria gilt als Hauptroute vor allem von Zigarettenschmugglern. In diesem Seegebiet waren vor vier Jahren mehr als 80 Menschen ertrunken, nachdem ein Schiff der italienischen Küstenwache ein albanisches Flüchtlingsboot gerammt und versenkt hatte.

(RPO Archiv)
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