Höllen-Fahrt durch Magen-Darm-Probleme Virenalarm unter Kreuzfahrtgästen
Washington (rpo). Hunderte Kreuzfahrtpassagiere sind in den vergangenen Tagen an rätselhaften Viren erkrankt. Die US-Gesundheitsbehörde CDC rätselte am Sonntag immer noch, woran die Menschen litten.
Am Samstag legte das Disney-Schiff "Magic" mit 275 erkrankten Passagieren in Florida an. Nur zwölf Stunden später - nach einer massiven Desinfizierung vom Heck bis zum Bug - stach es am Samstagabend mit über 2500 Passagieren an Bord wieder von Port Canaveral in See.
Kurz vor der Epidemie an Bord der "Magic" hatten sich auf dem US-Kreuzfahrtschiff "Amsterdam" mehr als 500 Passagiere mit dem Norwalk-ähnlichen Virus infiziert, das zu massiven Magen-Darm-Erkrankungen führt. Passagiere berichten von einer Höllen-Kreuzfahrt. Sie hätten sich stundenlang ununterbrochen übergeben müssen und seien in ihren Kabinen unter Quarantäne gestellt worden. Die "Amsterdam" wird nun zehn Tage lang in Florida komplett desinfiziert, nachdem frühere Reinigungen nichts gebracht hatten.
Disney-Kreuzfahrtchef Ouimet zeigte sich am Samstag zuversichtlich, dass die Passagiere der "Magic" nun sicher seien. Nicht nur sei das Schiff desinfiziert worden, auch die Busse, mit denen die Passagiere bei Landbesuchen umhergefahren werden, wurden gesprayt. Eine Zuversicht, die nach seinen Angaben auch die Mehrheit der neuen Passagiere teilte. Nur vier Prozent hätten die gebuchte Kreuzfahrt zu den Bahamas abgesagt.
Unterdessen berichteten die Passagiere der vorhergehenden Kreuzfahrt von unangenehmen Szenen an Bord. In den Gängen hätte es nach Erbrochenen gerochen. Viele Passagiere hätten sich ständig übergeben müssen. Der Passagier Steve Leonard schilderte seine Symptome jedoch als nicht so dramatisch. "Es war wie eine Grippe. Es waren die normalen Symptome, und bei mir hielten sie zwölf Stunden an." Experten vermuten, dass es sich ebenfalls um den Norwalk- ähnlichen Virus handelte. Das Virus wird durch Wasser und Lebensmittel sowie durch Kontakt mit Infizierten übertragen.
